Sie sind Social Media Manager und kommen sich vor wie in einem Hamsterrad, das sich immer schneller dreht? Obendrein interessiert sich kaum jemand im Unternehmen für Ihre Arbeit? Dann ist es höchste Zeit für eine klare Diagnose: Sie brauchen eine Strategie, keinen Aktionismus!
Vorab sei jedoch gleich gesagt: Patentrezepte für die richtige Social-Media-Strategie gibt es nicht. Die gilt es erst herauszuarbeiten, sozusagen „am lebenden Objekt“.
Orientierungspunkt Unternehmensziele
Viele Faktoren haben Einfluss darauf, wie die Social-Media-Strategie eines Unternehmens aussieht – etwa Unternehmensgröße, Branche, Gesellschaftsform, Produkte, Kundenstruktur oder auch der digitale Reifegrad. Der absolute Leitstern für den Social Media Manager sind jedoch die strategischen Ziele des Unternehmens. Die Top-Prio bevor irgendetwas anderes passiert, lautet deshalb: Unternehmensziele studieren.
Beispiel: Ein führender Autohersteller hat festgelegt, dass zufriedene Kunden eine der wichtigsten Voraussetzungen für nachhaltigen Unternehmenserfolg bis zum Jahr 2018 sind. Eine Steilvorlage für den Social Media Manager: Die Zufriedenheit von Bestandskunden lässt sich nämlich durch Kundenservice per Social Media steigern.
Stand der Dinge in Sachen Social Media?
Mit dieser Einsicht ist schon viel gewonnen, aber das ist bei Weitem noch nicht alles. Vielmehr gilt es, eine Social-Media-Ist-Analyse durchzuführen, um Antworten auf die folgenden Fragen zu finden: Was tut das Unternehmens bereits im digitalen Bereich? Welche Teilziele verfolgen verschiedene Abteilungen wie Marketing, Vertrieb oder HR? Welche Infrastruktur ist schon vorhanden (Websysteme, Social-Media-Auftritte, Analytik) etc.?
Den Ist-Zustand gut zu kennen, hat einen weiteren unschätzbaren Vorteil: Der Social Media Manager lernt die wichtigsten Stakeholder im Unternehmen kennen, legt in Abstimmung mit ihnen Ziele und Projekte für seinen Bereich fest und gewinnt Mitstreiter für seine Sache.
Gute Argumente parat haben
Im echten Leben läuft dieser Prozess natürlich nicht immer ganz reibungslos ab. Deshalb brauchen Social Media Manager neben viel Enthusiasmus und Ideenreichtum vor allem die richtigen Argumente und Werkzeuge, um Kritiker für sich zu gewinnen und Meckerern den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Drei mögliche Einwände und die passenden Rezepte dazu:
- Unsere Kunden nutzen Social Media nicht: Mit Hilfe eines leistungsstarken Monitoring-Tools und einer entsprechenden Analyse lässt sich dieser Einwand in den meisten Fällen entkräften.
- Social Media sind nicht relevant für unsere Branche bzw. unser Geschäftsmodell: Neben einer Wettbewerbsanalyse hilft hier die Macht der Bilder: Eindrücklich visualisierte Sozial-Media-Ziele, die im Einklang mit den Unternehmenszielen stehen, leuchten auch notorischen Nörglern ein.
- Der Erfolg von Social Media lässt sich nicht messen: Es empfiehlt sich, gleichzeitig mit den Zielen passende Messgrößen (KPIs) festzulegen, deren Entwicklung den Erfolg von Social-Media-Maßnahmen zeigt.
Zum Schluss noch ein Tipp: Neben allen Analysen und Strategien sind auch schnell sichtbare Erfolge wichtig, damit der Social- Media Manager einen guten Stand im Unternehmen bekommt. Wichtig ist dabei allerdings, dass er im Übereifer kein Strohfeuer erzeugt – etwa mit einer schnell hochgezogenen Facebook-Fanpage, deren Nutzen langfristig nicht erkennbar ist.
Fazit: Wenn es gelingt, die Social-Media-Strategie in Einklang mit den strategischen Zielen des Unternehmens zu bringen, kann der Social Media Manager einen wichtigen und nachweislichen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten.
In weiteren Teilen dieser Artikelserie werden einige weiterführende Erfolgsrezepte gegen Schmerzen am Arbeitsplatz verschrieben.
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