Klaus Eck Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Er ist Social-Media-Pionier, Buchautor und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Seit Februar 2020 moderiert er regelmäßig das Corporate Influencer Breakfast und hat mehr als 80 Talks mit Gästen initiiert, in denen diese über ihre Erfahrungen mit Personal Branding, Corporate Influencern und CEO-Kommunikation berichten. Follow on LinkedIn

1. Autoblogs: Das ist Opels Corporate-Blog-Strategie

3 Minuten Lesedauer

Opel ist einer der Pioniere in Deutschland, wenn es um das Thema Corporate Blogs geht.  Im PR-Blogger haben wir vor vier Jahren den Automobilkonzern zur Blogstrategie interviewt. Inzwischen hat Opel seine Social Media Strategie angepasst. Grund genug für ein neues Gespräch. Seit einigen Wochen setzt das Unternehmen nicht mehr auf mehrere kleine Fachblogs, sondern auf ein zentrales Opel-Blog. Im Interview mit dem PR-Blogger erläutert Alexander Lengen, Manager Social Media and Broadcast bei Opel, die Hintergründe für diesen Strategiewechsel.

Mit diesem Interview starten wir eine kleine Serie, in der wir auch auf das Daimler-Blog und das Audi-Blog eingehen werden.

Opel hat einige Erfahrungen im Corporate Blogging gesammelt, bisher aber auch auf ganz unterschiedliche Blogansätze vertraut. Wie ist es zur Zentralisierung und dem Strategiewechsel gekommen?

Der Ansatz verschiedene Blogs für verschiedene Themengebiete zu haben, also zum Beispiel das Entwickler-Tagebuch oder auch der Ampera-Blog, war sicherlich zu dem Zeitpunkt (2008 hat Opel mit Blogs angefangen) richtig. Allerdings waren wir nun der Meinung, dass es sowohl für unsere Blogleser als auch für uns sinnvoll war, die Aktivitäten zusammen zu führen. Alles unter einem Dach, einfach auffindbar dank der Domain ww.opel-blog.com, klare Struktur, spannende Themen – das waren die Anforderungen, die wir an den neuen Blog hatten, als wir das Projekt begonnen haben. Natürlich haben wir darauf geachtet, dass die Themen, die gerne gelesen werden, auch im neuen Blog berücksichtigt werden. Deshalb haben wir eine Umfrage unter den Bloglesern gestartet, in der wir gefragt haben, was die Nutzer interessiert. Wir wollen schließlich mehr Besucher und eine glaubwürdige, offene Kommunikation. Ein Ansatz, der sich aus unserer Sicht auszahlt.

Vorher waren Sie bei Paypal als Social Media Manager aktiv. Was hat sich am meisten für Sie persönlich geändert?
Berlin – Rüsselsheim…. – also fast nichts ;). Aber ernsthaft: Ich finde es sehr spannend in einem Unternehmen zu arbeiten, bei dem tatsächlich etwas produziert wird. Hier ist das Werk, ich kann sehen, wie etwas entsteht. Man kann es anfassen und das Auto als Produkt ist ohnehin sehr emotional. Toll!

Wie verbinden Sie Ihre Blogaktivitäten mit Twitter und Facebook?
Facebook ist unsere Zentrale, hier vereinen und erreichen wir die meisten Menschen. Wir vernetzen aber immer alle unsere Aktivitäten miteinander und bringen Querverweise. Das hat für uns die Vorteile, dass der Blog von der Facebook-Seite profitiert, aber auch umgekehrt. Letztlich geht es aber darum, was der Nutzer will: beim Opel-Blog bekommt er eine viel größere Informationsstiefe als zum Beispiel auf Facebook. In vielen Fällen verlinken wir dann von einem kurzen, knackigen Facbookpost zu einem etwas tiefergehenden Blogartikel (der ist natürlich auch knackig).

Aus welchem Grunde haben Sie ein Corporate Blog gestartet? Was wollen Sie damit heute erreichen?
Es geht um Transparenz und Dialog. Genau deshalb haben wir die Rubrik „Unternehmen“  im Blog neu gestartet. Wir können hier selber Stellung beziehen, oder unseren Standpunkt zu bestimmten Themen darlegen. Selbstverständlich können Leser bei uns kommentieren und so kommt es zu einem guten Austausch.

Welche Blogartikel waren besonders erfolgreich?
Auf dem Opel-Blog haben wir den Namen unseres neuen urbanen Kleinwagens, den Opel ADAM, in einem Live-Event bekannt gegeben. Das wurde heiss diskutiert und viel gelesen.

Wie vermarkten Sie die Bloginhalte?
Wir posten auf Facebook, tweeten und verlinken von unserer Homepage. Darüber hinaus wollen wir den Blog als eine Newsquelle von Opel etablieren. Unsere Pressesprecher verweisen gegebenenfalls darauf, der Blog ist in die Opel Mailsignaturen eingebunden und wird auch in Pressemitteilungen genannt.

Es gibt eine ganz eigene Auto-Blogosphäre. Wie arbeiten Sie mit Bloggern im Rahmen der Influencer Relations zusammen?
Es gibt schon lange gute Beziehungen zu Autobloggern. Wir machen ganz verschiedene Dinge gemeinsam, das reicht von Bloggertreffen vor Ort in Rüsselsheim inklusive Treffen mit Ingenieuren, bis hin zu einer Einladung zur Vorstellung von neuen Fahrzeugen.

Wer bloggt alles bei Ihnen?
Das ist das Besondere bei Opel: es ist nicht nur die PR-Abteilung, die bloggt, sondern bei uns bloggen wirkliche Experten. Wenn es zum Beispiel um eines unserer sportlichen OPC-Fahrzeuge geht, dann bloggt zum Beispiel der OPC-Chef Volker Strycek oft selbst. Wenn es um Elektromobilität geht, dann macht das jemand aus dem Bereich. Das macht es nicht nur authentisch, sondern ermöglicht es auch Inhalte besser zu vermitteln. Insgesamt haben wir zirka 15 Blogger, die bei uns aktiv sind. Die Blogger schreiben oft in ihrer Freizeit einen Beitrag für uns – dieses Engagement finde ich super! Das meint übrigens auch unser Chef, Karl-Friedrich Stracke.

Was macht für Sie ein Corporate Blog aus? Warum soll jemand das Opel-Blog lesen und wie erreichen Sie das?
Aktualität und Information, Dialogbereitschaft, Unterhaltung. Das sind für mich herausragende Eigenschaften eines Blogs. Wer zu uns kommt und uns besucht hat ein Interesse an der Marke Opel. Das muss belohnt werden. Diese Wertschätzung drücken wir aus, indem wir immer auf der Suche nach aktuellen Themen sind und mit unseren Lesern persönlich und auf Augenhöhe sprechen. Nicht zuletzt soll ein Blog aus meiner Sicht unterhaltsam sein: es soll ja schließlich Spaß machen! Und was macht mehr Spaß als über tolle Autos zu lesen?

Herr Lengen, wir bedanken uns für das Interview und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Opel.

>> Automobil-Blog.de: Social Media reloaded? Opel bringt “Opel-Blog” an den Start
>> DIGITAL MEDIA & PR – BLOG: Der Opel-Blog: “Mythen und verdrehte Fakten”

Klaus Eck Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Er ist Social-Media-Pionier, Buchautor und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Seit Februar 2020 moderiert er regelmäßig das Corporate Influencer Breakfast und hat mehr als 80 Talks mit Gästen initiiert, in denen diese über ihre Erfahrungen mit Personal Branding, Corporate Influencern und CEO-Kommunikation berichten. Follow on LinkedIn

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4 Replies to “1. Autoblogs: Das ist Opels Corporate-Blog-Strategie”

  1. Es gibt eine gute Beziehung zu Bloggern? Schade – komplett an mir vorbei gegangen, kann natürlich daran liegen, das viele OEM mit Blogs, doch eher Lifestyle-Blogs meinen und keine puren „Autoblogger“! 

  2. Es gab vor vielen Jahren (2006/2007) bei Opel eine (kleinere) Initiative, den Dialog mit Auto-Bloggern zu suchen. Aktuell muss auch ich leider zugeben, dass in meiner Wahrnehmung nicht wirklich versucht wird, aktiv Kontakte zu Auto-Bloggern zu knüpfen.

    Insofern bleibt zu hoffen, dass mit dem neuen Opel-Blog auch der Kontakt oder gar eine Zusammenarbeit mit Auto-Bloggern gesucht wird.

  3. Keine Antwort von Opel in den Comments? – Lässt auf eine tolle Social Media-Strategie von Opel schließen…

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