Angeblich benehmen sich Nutzer im Internet „zivilisierter“, wenn sie unter ihrem Klarnamen agieren – Anonymität wird im Gegensatz Trollbegünstigung nachgesagt. Doch ist das wirklich so?
Dies ist ein PR-Blogger TV Spezial, das auf der re:publica 2012 aufgenommen wurde.
Sascha Lobo glaubt das nicht. Für ihn gibt es Fälle, die das genaue Gegenteil beweisen: beispielsweise die öffentliche Forderung nach der Wiedereröffnung eines KZs auf Facebook, die User mit ihrem Klarnamen unterstützten sei ein Zeichen dafür, dass unzivilisiertes Verhalten nichts mit Anonymität zu tun haben muss.
Demokratischen Wahlen sind bewusst auch anonym, gibt Lobo zu bedenken.
Zwei weitere Hauptanliegen, die Sacha Lobo auf der re:publica äußerte, waren die Kreation und Verbreitung von „neuen Narrativen“ (als Ablösung von solchen wie „Anonymität führt zu einem freundlichen Umgang“).
Und außerdem: die „Netzgemeinde“ muss Wege finden, den Teil der Gesellschaft im Internet zu mobilisieren, der sich bisher ruhig verhält oder gar nichts damit am Hut hat.
Schließlich würden diese Menschen auch wählen gehen und auch in Internetfragen mitentscheiden.
Was meinen Sie: Müssen die „Internetfernen“ mobilisiert werden? Und wenn „ja“ – wie?
Dieses Video ist in einer Kooperation mit der Münchener Isarrunde und der Berliner Spreerunde entstanden.