Claudia Bender Als Gastautorin im PR-Blogger tätig.

Das Fernsehen ist tot, es lebe das Netz

1 Minuten Lesedauer

Ich hab’s getan. Ich habe mir für 25 Euro ein Tagesticket für die re:publica 2011 gekauft, bin in den Berliner Friedrichstadtpalast getapert und habe mich ins Getümmel einiger Tausend (!) Blogger gestürzt. Genaugenommen habe ich meinem Kameramann Richard und der besten Mitarbeiterin der Welt Silvie auch jeweils ein Tagesticket gekauft und wir sind mit unserer kleinen feinen Sony EX 3 dort rumgerannt und haben die Geburtstunde des PR Blogger TVs live und in Farbe gedreht.

Was mich am meisten umgehauen hat: Ich fiel gar nicht auf. Ich mit meinen 40 Jahren habe echt gedacht, von denen da denkt jeder wenn er mich sieht: Was macht die Oma hier? Aber nix da, die sind ja alle so alt wie ich und verstehen trotzdem, was da abgeht. Oder auch nicht.

Wir haben uns auf jeden Fall umgehört zu meinem Leib- und Magenthema: Das Ende des Fernsehens ist nicht das Ende der Welt, sondern die Zukunft des Netzes. Bewegte Bilder erobern das Internet in einem Tempo, das mir als Video-Produzentin das Herz höher schlagen lässt. Jetzt muss es nur noch jeder begreifen, der eine Website hat und ich werde reich, schön und glücklich…

65 Prozent aller Internet-User gucken mittlerweile Videos und Fernsehinhalte im Netz wenn man der ARD/ZDF-Onlinestudie 2010 glauben darf. Das liegt natürlich auch daran, dass das Ansehen und Abrufen technisch immer einfacher geht und die Filme nicht mehr wie noch vor wenigen Jahren ruckeln und zuckeln. Schnellere Datenleitungen, bessere Computer führen dazu, dass selbst Oma Kawuffke in Hintertupfing Videos im Netz problemlos ansehen kann. In Deutschland werden derzeit rund 151 Mio. Videos pro Tag abgerufen, das sind 4,7 Mrd. Videos monatlich (Stand Sept. 2010 / BLM-Webmonitor 2010) – bis 2015 sollen es drei mal so viel sein.

Wie sieht es bei Ihnen aus? Schauen Sie noch klassisch in die Fernsehröhre oder nur noch im Netz?

Video by www.fulmidas-image.de

Claudia Bender Als Gastautorin im PR-Blogger tätig.

20 Jahre PR-Blogger

Klaus Eck
2 Minuten Lesedauer

Tools für den Arbeitsalltag

Klaus Eck
3 Minuten Lesedauer

9 Replies to “Das Fernsehen ist tot, es lebe das Netz”

  1. Hier ist die Zukunft des TV, zumindest ein weiterer Kanal: http://www.dailyme.de –> ich denke, das wird heut auf der re:publica auch nochmal besprochen (ein Panel dazu gibts zumindest). Wer wartet denn noch zuhause auf die richtige Zeit, um auf dem Sofa seine Lieblingssendung zu schauen? Genau – nur der, der muss.

  2. Ich habe gar keinen Fernseher mehr und denke bzw. interpretiere auch die Zukunft ist im Netz. Gerade die letzten YouTube Aktivitäten, TV Interface, vorhanden und geplant, 100 Millionen Investition in Inhalte und schliesslich YouTube Live, das neue Feature für Partner mit Potenzial zehntausender Live Channel einhergehend mit personalisierter Programmübersicht. Das ergibt eine echte Bereicherung, ist quasi adhoc revolutionär und vielleicht auch eine Option für euch.

  3. Ziemlich genau die gleichen Überschriften gab es so vor rund 10 Jahren schon mal.
    Es bleibt aber dabei: tagsüber aktiv sein (natürlich mit Internetnews, mal ein lustiges Video, auch Nachrichten rund um die Uhr als 3-5 Minuten-Video), ab 20 Uhr Couch, Füße hoch (und dann Lesen oder Berieselung mit Fernsehen: Film, Dokus, Talk, Sport, …). Daran wird sich grundlegend wahrscheinlich nie etwas ändern.

  4. Liebe Frau Bender, gratulation für ihren Beitrag!

    Ich pesönlich glaube jedoch auch wie mein Vorredner stark daran, dass gerade die mobile Nutzung von Bewegbildinhalten in zukunft weitaus bedeutsamer sein wird. Schaut man sich die Apps der großen TV-Sender wie ARD, RTL, Pro7, Sat.1, ARTE oder auch Sport1 und Sky to Go an, muss man sich zwar gestehen, dass das ganze zur Zeit noch wenig Spaß macht. Aber Potential ist hier enorm viel vorhanden.

    Mobiles Streaming bei unseren deutschen Netzen ist häufig unnutzbar. Hier scheinen die Macher der Anstalten sich mit konkreten Nutzungssituationen ihrer Apps in Bus und Bahn wenig auseinandergesetzt zu haben. Vielleicht sollten die Herren Produktmanager hier selbst mal auf ihre TV-Apps losgelassen werden… Hier fehlt es an Innovationen.

    Habe mir gerade aber mal auch den zuvor erwähnten Kanal dailyme angeschaut und frage mich, warum es die anderen nicht einfach ebenfalls auf diese sinnvolle Art und Weise umsetzen. Download2Go als Alternative zum ruckelndem Streaming erscheint in meinen Augen insbesondere beim Gucken der Sendungen auf meinem iPhone (;-)) ziemlich gelungen. Auch wenn hier mehr Sendungen wünschenswert wären und ich als „Bildungsbürger“ mir neben der vorhandenen ARD Tagesschau, den ZDF Tagesthemen, Monitor oder auch der Grimmepreisgekrönten Reise-Doku KM42 des Spiegel.de-Redakteurs Jörg Pfeiffer etwas mehr gehobene Unterhaltung als dem ProSieben Gequake von Germanys Next Topmodel oder dem skandalösen Sat.1-Film Markus W. wünschen würde.

    Dennoch ein Aggregator-Ansatz mit spannendender technischen Umsetzung und unglaublicherweise kostenlos, die ich öfters vorfinden wollen würde.

    Ein beleidigter Sky-Abonnent der es unfassbar findet neben den rund 60 Euros im Monat auch noch für die neue, grottige App zahlen zu müssen…

  5. Das Fernsehen ist nur noch Mittel zum Zweck. Man diskutiert bei Facebook über Schlag den Raab und Fernsehserien und Shows wie Fringe, DSDS usw. Man schaut sich Fußballspiele an und wettet im Internet darauf usw. http://www.vivamur.de/lifestyle/wetten/
    Aber die Zeit wird immer knapper und je mehr Zeit man im Internet verbringt, desto weniger kann man z.B. Fernsehen.

  6. Das Fernsehen ist nur noch Mittel zum Zweck. Man diskutiert bei Facebook über Schlag den Raab und Fernsehserien und Shows wie Fringe, DSDS usw. Man schaut sich Fußballspiele an und wettet im Internet darauf usw. http://www.vivamur.de/lifestyle/wetten/
    Aber die Zeit wird immer knapper und je mehr Zeit man im Internet verbringt, desto weniger kann man z.B. Fernsehen.

  7. Das kommt davon, wenn Blogger Blogger fragen. 😉 Für die große Mehrheit der Menschen sind VoD, IPTV, TV-Apps und Streams so weit weg wie der Mond.

    Die Online-Angebote bieten zudem selbst für Technik-affine und leidensfähige Zuschauer längst noch nicht eine dem TV-Angebot vergleichbare Auswahl. Bei Maxdome hat sich in den letzten Monaten einiges getan, Sky go ist ebenfalls ein großer Schritt nach vorne.

    Im Vergleich zu dem, was das Fernsehen an Vielfalt zu bieten hat, ist das allerdings alles noch ziemlich dünn. Natürlich bekommt man auf YouTube und anderen Plattformen interessante Inhalte zu sehen, für die es nicht einmal Sendungen auf einem Spartenkanal gibt. Das ist eine große Bereicherung.

    Für Bewegtbildinhalte, die über kurze Clip-Formate hinausgehen, bleibt der Fernseher aber auch in Zukunft unangefochten das beliebteste Endgerät. Die meisten derjenigen, die heute (oft aus einer ignoranten Haltung [mit Blick auf die hohe Qualität der TV-Inhalte] heraus) keinen Fernseher besitzen, werden sich schon bald einen zulegen. Schon heute ist mehr als jeder zweite neue Fernseher internetfähig. Online-Inhalte darstellen zu können, wird bald zum Standard auch billiger Geräte gehören. (Was aber nicht heißt, dass es die Mehrheit der Käufer bald diese Funktion nutzen wird.)

    Smartphones und Media-Tablets eignen sich im Zusammenspiel mit Hybrid-TV-Geräten als (dringend benötigte) bessere Fernbedienungen (Gestensteuerung und Sprachsteuerung von der Fernsehcouch aus werden sich nicht so schnell durchsetzen, glaube ich), aber nicht zum Ansehen längerer Formate.

    Von den vorgegebenen Sendezeiten des linearen Fernsehens habe ich mich schon in den 90ern verabschiedet. Dafür brauchte es nicht erst einen Festplattenreceiver, das ging schon mit einem VHS-Rekorder.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert