Wie würden Sie die Gründung Ihres neuen Unternehmens ankündigen? Wahrscheinlich ganz klassisch in Form einer Pressemitteilung. Lars Hinrichs, der Gründer von XING, ist einen ungewöhnlichen Weg gegangen und hat den Start von HackFwd per Tweet bekanntgegeben. Es ist sicher spannend zu beobachten, ob auch andere Unternehmen allein dem Social Web vertrauen, um sich selbst bekannt zu machen. Was halten Sie von der Idee? Hintergründe zum neuen Projekt von Hinrichs, neue Statistiken und News von Twitter und vieles mehr finden Sie in der heutigen Morgenwelt.
Reputationsverluste können teuer werden, wenn Sie der Böse sind: Das erlebt BP zurzeit. Seit einigen Wochen wird sogar über das Ende von BP spekuliert. Was meinen Sie? Wird BP die hohen Aktionenverluste und die Angriffe aus der Öffentlichkeit und der Politik überleben – oder ist BP kurz vor dem Ende seiner Existenz?
Twitter-Short: Twitter hat im Corporate Blog bekanntgegeben, demnächst einen eigenen URL-Kürzer freizugeben. Laut Twitter ist das Hauptziel des neuen Tools, den Nutzern Transparenz hinsichtlich der Website zu bieten, an die sie mit einem klick weitergeleitet werden. So könnten die gekürzten Links z.B. den Namen der Website enthalten. Auf den ersten Blick sinnvoll, doch geht Twitter noch einen Schritt weiter: mit t.co sollen zukünftig alle Links, die in Twitter erscheinen, automatisch gekürzt werden. Auch von den Usern bereits gekürzte Links sollen automatisch mit den t.co Mini-Links ersetzt werden. Seit März hatte der Microblogging-Service bereits begonnen, URLs in Direct Messages mittels twt.tl zu kürzen, um Spammern und Phishern vorzubeugen. Der Nachteil an dem zentralen Dienst: sollte t.co mal nicht funktionieren, ist keiner der Links, die auf Twitter gepostet werden, mehr zugänglich.
Twitter-Statistik: Es gibt wieder neue Zahlen zu Twitter. Jeden Monat zählt der Microblogging-Dienst 190 Mio. Besucher, die täglich 65 Mio. Tweets abgegeben. Wie viele davon Spam sind, ist unklar. Laut dem COO von Twitter, Dick Costolo, twittern die wenigsten User selbst, sondern nutzen den Dienst zur Informationssuche. Außerdem kündigte er an, dass bald ein Analyse-Dashboard für Kunden und Brands auf den Markt kommt.
Twitter-Anleitungen: Unzählige Artikel existieren im Web, die dabei helfen sollen, bei Twitter den Durchblick zu gewinnen. Videos bieten hierbei oftmals visualisierte Schritt-für-Schritt Anleitungen. Bei Social Media Today ist eine Liste mit 10 aufschlussreichen Videos erschienen. Von der grundsätzlichen Profil-Erstellung hin zur Unternehmensnutzung bieten die Videos Informationen rund um den Micro-Blogging Dienst. Hier ein Beispiel zum Thema nützliche Twitter-Tools:
HackFwd: Mit einem Tweet und einer Email an Bekannte und Kollegen verwies Lars Hinrichs auf sein neues Start-Up HackFwd. Innerhalb eines Tages wurden auf der Website mehr als 100.000 Visits verzeichnet. Das Unternehmen des Xing-Gründers ist eine pre-seed-investment Company, die Technik-affine dabei unterstützt, ihre Start-Up Ideen zu entwickeln und auszureifen, zu gründen und vermarkten. Ein Jahresgehalt wird von HackFwd an die Teckies ausgezahlt, um ihnen volle Konzentration auf das eigene Projekt zu ermöglichen. In einem Video erklärt Lars Hinrichs seine Motivation und Idee hinter dem spannenden Projekt.
Employer Branding auf Facebook: Viele Unternehmen wissen um die Vorteile von Facebook Fanpages speziell für das Employer Branding: Über das Social Network erreichen Unternehmen hoch qualifizierte Bewerber auf direktem Weg, können ihre Marke, Produkte und Dienstleistungen vorstellen und direkt in Kontakt mit den Arbeitnehmern von morgen treten. Zwei der größten deutschen Unternehmen sind seit dieser Woche auch mit eigenen Fanpages speziell für den Karrierebereich im Netz: Daimler und Allianz. Da beide auch schon vorher stark im Social Web vertreten waren, konnten beide einen fulminanten Start hinlegen: Allianz besitzt knapp 300 Fans nach wenigen Tagen, Daimler sogar schon knapp 900.
Daniella Dears
Wenn Otto-Normaltwitterer einmal tweetet, dann ist mit Null Effekt zu rechnen. Bei Lars Hinrichs ist das anders. Er hat XING gegründet. Er hat 6.000 Follower auf Twitter. Er hat schon lange ein Image im Web, das er nicht von heute auf morgen aufgebaut hat. Diese Investition muss man mit einbeziehen, wenn man die „Sensationsmeldung“ 1 Tweet = 100.000 Visits verkündet. Es war nicht der eine Tweet. Es waren knapp 1.500 Tweets über die Jahre. Es waren erhebliche Investitionen in den Aufbau von Reputation. Es war der Bekanntheitsgrad von XING. Es war die Email an Freunde und Bekannte, die weit gestreut wurde. Und jetzt ist der Hype um den einen entscheidenden Tweet auch ganz nützlich für die Reputation. Nur auf Social Media zu setzen, das reicht nicht aus. Strategisch geplante klassische PR muss schon dazu kommen.