Es ist nicht leicht, etwas gegen die Verbreitung von Verleumdungen in der Wikipedia zu unternehmen. Diese Erfahrung musste auch der Linke Lutz Heilmann machen, der juristisch gegen die Online-Enzyklopädie Wikipedia vorging. Damit entwickelt sich das Online-Lexikon immer mehr zu einem Leitmedium, auf dem um die richtige Online-Reputation gekämpft wird. Viele Unternehmen und Politiker tun sich mit den richtigen oder falschen Behauptungen in der Wikipedia schwer und wissen häufig nicht, wie sie mit den Wikipedianern umgehen sollen. Auf der anderen Seite nutzen manche Unternehmen sogar die neuen Möglichkeiten des Social Webs, um für staatliche Unterstützung zu werben. Das sind nur einige Themen in dieser neuen Morgenwelt.
Wikipedia: Lutz Heilmann hat die deutsche Wikipidea-Adresse kurzzeitig sperren lassen und damit alle Wikipedianer und Blogger gegen sich aufgebracht. Der Linke hatte sich lange Zeit über Stasi-Verdächtigungen in einem Wikipedia-Eintrag zu seiner Person aufgeregt und ließ deshalb hierzulande mit einer Einstweiligen Verfügung die Adresse wikipedia.de sperren, ohne den strittigen Artikel selbst entfernen lassen zu können. Der Politiker erreichte mit seinem Vorgehen letztlich das Gegenteil: Statt sein eigenes Online-Profil reinzuwaschen, muss er jetzt mit einem äußerst negativen Image in der Google-Welt leben. Der Bundestagsabgeordnete Lutz Heilmann hat seine juristischen Maßnahmen gegenüber der taz von heute bedauert: „Ich habe zu kurz gedacht und die Folgen nicht überschaut“. Wer der virtuellen Hydra einen ihrer zahlreichen Köpfe abschlägt, muss einfach damit rechnen, dass Tausende nachwachsen. Im Vergleich zu Herakles tun sich viele Menschen sehr schwer, sich gegenüber der vielköpfigen Wikipedia zu Wehr zu setzen.
>> PR Kloster: Lutz Heilmann contra Wikipedia: Vernunft siegt doch
>> Grenzpfosten: Für die Lehrbücher: Das PR-Desaster des Lutz Heilmann
>> Heise: Wikipedia-Sperre: Bundestagsabgeordneter Heilmann kapituliert
>> AFP: Verbissenes Ringen um das eigene Image im Internet
>> Spiegel: Die Fallstricke des Online-Lexikons
Corporate Blogs I: „General Motors bloggt ums Überleben„, meint Karsten Füllhaas. Immerhin sitzen bei General Motors (GM) tatsächlich CEO-Blogger wie Bob Lutz in der Chefetage und greifen das Krisen-Thema auch in ihrem Blog FastLane auf. Für die Krisen-PR eignen sich Blogs sehr gut, wenn das Unternehmen zuvor Erfahrungen im Corporate Blogging gesammelt hat. GM geht sogar noch weiter. Der US-Konzern macht in einem Online-Video ein Krisenszenario auf und wirbt dadurch für staatliche Hilfe:
Corporate Blogs II: T-Mobile hat das Blog “Trendmobi” am 14. November 2008 gestartet. Es wird von der Unit Screengrab von Weber Shandwick betrieben. Das Corporate Blog soll sich mit aktuellen Entwicklungen, Trends, Anwendungen sowie Projekten und Personen auseinandersetzen, „die das Thema Mobiles Internet heute und in Zukunft bestimmen werden.“ Diskussionen gibt es bislang noch keine im neuen Unternehmensblog.
Social Web Breakfast Berlin: Im Zeitalter von Google scheint die Informationsrecherche für jedermann möglich zu sein – was aber die professionelle Online-Recherche von der Alltagsinformationssuche unterscheidet und wie der Wahrheitsgehalt von Online-Informationen geprüft werden kann, ist Gegenstand des kommenden Social Web Breakfast in Berlin. Gibt es überhaupt noch Journalisten, die im Netz recherchieren oder muss sich die PR auf Journalisten einstellen, die ihr Handwerk verlernt haben? Als Referent wurde für den 26.11.2008 Albrecht Ude eingeladen, der aus seiner 10-jährigen Erfahrung mit der Online-Recherche verschiedene (un-)wahre Anekdoten zur Online Recherche wie z.B. den Kalauer um den Bund Deutscher Juristen zu berichten weiß.
>> Einladung via Xing
Politik: Barack Obama inszeniert sich als Privatmann und Familienmensch auf dem Fotoportal Flick und gibt die Fotos für eine nicht kommerzielle Verwendung unter der Creative Commons Lizenz frei. Jeder Onliner kann dadurch die Fotos direkt auf seinem Blog einbinden und kommentieren.
Social Media Marketing: Es gibt bereits mehr als 300 internationale Fallbeispiele für Social Media Marketing.
RSS-Reader: Der Google Reader bietet die Möglichkeit, Blogartikel in der eigenen Sprache automatisch zu übersetzen. Damit lassen sich Nachrichten noch leichter global austauschen.
Blogs: Eine gelungene Mischung aus Naschwerk und Pop-Art, ein witziges Sammelsurium von ausgefallenen Verpackungen, Süßigkeiten und anderen „Kunstwerken“ im Stil der 50-er Jahre bietet der Sugarpopblog . Die Bloggerin Konstanze Läufer-Wiest hat einen Blick für alltägliche und trotzdem schöne Designobjekte. Und Sie vervollständigt den mit bunten Schnappschüssen gespickten Blog mit eigenen Illustrationen.
Klaus Eck
Einen schönen Überblick über die Ereignisse des Wochenendes „Heilmann contra Wikipedia“ – jenseits des verbreiteten Linke-Bashings – gibt es hier: http://twiturl.de/Heilmann
Bei der Sperrung der deutschen Wikipedia-Weiterleitung durch Heilmann ging es wohl ausdrücklich nicht um die Passagen zu seiner MfS-Mitarbeit (vgl. http://www.heise.de/newsticker/Wikipedia-Sperre-Bundestagsabgeordneter-Heilmann-kapituliert–/meldung/118952/), wie die ersten Reaktionen in der Blogosphäre nahelegten. Die MfS-Tätigkeit wird selbst in der offiziellen Biografie auf der Bundestagsseite erwähnt (wenn auch beschönigend). Die Frage ist für mich: Wie hätte er erreichen können, dass Verleumdungen (wenn es denn welche waren) getilgt werden, ohne seinem Image dabei derart zu schaden?
virtuelle Hydra
Mein Begriff des Tages ist virtuelle Hydra, diesen Begriff prgte der PR Blogger Klaus Eck bezglich des Sturmes den Lutz Heilmann bezglich seine Wikipedia Sperrung ( siehe hier und hier) ins Gesicht blies. http://www.typepad.com/t/trac…
Zu dem T-Mobile Blog „Trendmobi“: ich finde es schwach, wenn man seine PR-Agentur den Blog schreiben läßt. Wenn man unter die Corporate Blogger geht, dann sollte man das auch selber machen. Wir von Tele2 in Österreich haben das auch gewagt und es macht wirklich Spaß. Ich würde diese Kompetenz nicht aus der Hand geben wollen.