Wir sind alle an nutzwerten Informationen interessieren und
erwarten bei der Lektüre eine hohe Qualität. Aber dennoch lesen wir on-
und offline immer wieder gerne etwas Gossip, um uns zu unterhalten.
Nicht umsonst sind die Boulevard-Medien so erfolgreich.
Im Unterschied zu klassischen Medien legen viele Blogger sehr viel
Wert auf ihre eigene Meinung und bewerten dabei immer wieder gekaufte
Produkte, Bücher, Zeitschriften-Artikel oder Dienstleistungen. Wer
dabei von einem Unternehmen enttäuscht worden ist, vergisst manchmal
sogar jede Zurückhaltung und kritisiert den Urheber des Verdrusses mit
großer Häme. Je schöner die Story, der vermeidliche Scoop, desto mehr
Aufmerksamkeit erhält dabei die gerechtfertigte oder zumindest
emotional begründete Meinung eines Einzelnen. Mit neutraler Information
und Wahrheit hat das wenig zu tun. Dennoch finden Kritiken, die
persönliche Häme, Skandalisierungen und emotionale Empörungen sehr
schnell ihre Leser. Oftmals bei weitem schneller als jede (mitunter
langweilig verpackte) Sachinformation.
Klatsch und Tratsch verbreiten sich als digitale Mundpropaganda sehr
schnell im Netz. Dabei ist es wenig überraschend, wenn man seine eigene
Reaktion und Wahrnehmung von boulevardesken Interpretationen
selbstkritisch hinterfragt. Vor kurzem haben einige Wissenschaftler
hierzulande herausgefunden, dass Klatsch und Tratsch die Meinung von
Menschen nachhaltiger beeinflusst als die Wahrheit. Dabei ist es
unerheblich, dass eindeutige Beweise dagegen sprechen.
Letztlich heißt das für Ihre Karriere und Reputation, dass Ihre
persönlichen Leistungen eher unerheblich sind. Viel wichtiger als Ihre
Anstrengungen ist Ihre Wirkung. Wenn Sie als erfolgreicher Stratege,
Networker und kreativer Kopf gelten, ist es egal, wie mittelmäßig ihre
Ideen in Wahrheit tatsächlich sind. Sie werden aufgrund der Wahrnehmung
Ihres Images dennoch positiv aufgenommen.
Wir neigen dazu unsere komplexe Wirklichkeit zu reduzieren und sind
dankbar für die sozialen Informationen Dritter. Wenn ein Freund von uns
die Ansicht vertritt, dass die Leistung eines Kollegen schlecht sind,
neigen wir dazu ihm zu trauen und das als Wahrheit zu betrachten,
selbst wenn die Fakten sogar eindeutig dagegen sprechen.
Deshalb sollten Sie im Arbeitsleben sowie privat besonders auf
Ihre Reputation achtgeben und über die folgenden Punkte zumindest
einmal nachdenken. Die folgenden 10 Thesen sind nahe am praktischen Leben und
entsprechen meiner alltäglichen Wahrnehmung. Am besten glauben Sie mir
einfach und lesen weiter im myOnID-Blog.
Klaus Eck