Laut Handelsblatt wird sich das Social Network Xing schon bald fremden Programmierern öffnen. Dann sollen diese – wie beim erfolgreichen Facebook-Modell
(30 Millionen Mitglieder) – selbst neue Funktionalitäten zu ihrem Xing-Profil hinzufügen können. Auf Facebook kann man seit einigen Monaten neue Video- und Audio-Inhalte oder Social Bookmarks und vieles andere mehr hinzufügen und die Profilseite ohne jegliche Programmierkenntnisse mit Hilfe fremder Applikationen gestalten.
Zurzeit wirkt die Xing-Profil-Site im Vergleich zu Facebook eher statisch. Sie ist weniger verspielt, weil sie sich an
businessorientierte Networker richtet, aber reduziert daher bislang auch die Möglichkeiten, die Site individueller aufzubauen. Bei Facebook kann jeder Nutzer selbst festlegen, was die Besucher des Profils jeweils sehen, welche Applikation sichtbar ist und inwieweit die eigene Privatsphäre geschützt wird.
Künftig will Xing seinen mehr als zwei Millionen Business Networkern ebenfalls Zusatzfunktionen anbieten. Gegenüber dem Handelsblatt erklärte Lars Hinrichs:
"Wir arbeiten bereits seit März daran, Xing über die XML-basierte Schnittstelle für externe Entwickler und Anwendungen zu öffnen.Technisch ist das überhaupt kein Problem. Allerdings sind bestimmte Sachen, die Facebook in Amerika anbietet, aus Datenschutzgründen in Deutschland schwierig. Wir müssen genauer trennen zwischen dem, was wir wollen und dem, was wir rechtlich dürfen."
Der Ansatz, Xing als "Betriebssystem für Social Software" zu etablieren und hierin Facebook nachzueifern, ist nicht wirklich neu. Diese Ziel verfolgt das Social Network schon seit mehreren Jahren.
Als erstes wird es in Kürze für den Xing-Nutzer die Möglichkeit geben, zu sehen, welche Änderungen ihre Kontakte in ihrem Xing-Profil vornehmen. Diese Funktion gibt es bei Facebook ebenfalls, macht dort allerdings auch mehr Sinn, weil man zahlreiche Applikationen hinzufügen kann. Mir erschließt sich bisher nicht, was daran hingegen bei Xing interessant sein sollte, solange das Profil kaum ein Customizing erlaubt. Aber ich lasse mich als Xing-Nutzer der ersten Stunde gerne überraschen.
Ich bin gespannt, wie sich Xing generell weiterentwickeln wird. Dass sich die Networking-Plattform der Herausforderung durch Facebook stellen muss, zeigen auch die US-Diskussionen um das Social Network LinkedIn (rund 11 Millionen Mitglieder). Viele A-Blogger und Power Networker verabschieden sich von dem Social Network, weil sie ihre Kontakte viel intensiver und besser über Facebook pflegen können. Hingegen ist Xing in den USA noch weitgehend unbekannt. In Deutschland kennt hingegen kaum jemand Facebook. Das verändert sich allerdings zurzeit durch die intensivere Medienberichterstattung. Aufgrund seines schnellen Wachstums widmen immer mehr Medien sich dem Phänomen Facebook und versuchen dessen Erfolg zu verstehen.
>> Handelsblatt: Xing öffnet sich fremden Programmen
>> 12 Facebook-Kopien aus aller Welt » zweinull.cc
>> The Jeff Pulver Blog: Goodbye LinkedIn. Hello Facebook
>> PR Blogger: 30 Millionen Facebook-Nutzer
>> Read/Write Web: How Open Is Facebook, Really?
Klaus Eck
Neue Xing-Funktion weckt Datenschutzbedenken
Nachdem es vor rund 4 Wochen schon Diskussionen über XING gab – dort ging es um das zuschalten von Werbung – steht die Plattform für Business Kontakte erneut im Rampenlicht:
Aktuell wurde vor einigen Tagen eine neue Funktion eingeführt…