Alles wird immer transparenter. Im Guten wie im Schlechten. Niemand kann sich mehr diesem Trend entziehen. Schon gar nicht die Unternehmen, die auf das Wohlwollen ihrer Kunden und Mitarbeiter angewiesen sind. Die Leichtigkeit einer Online-Recherche im Googleversum hat inzwischen zu einer gewissen „Tyrannei der Transparenz“ geführt, heißt es auf Trendwatching. Des einen Leid (Unternehmen) kann des anderen Triumph (Kunde) sein. Letztlich profitieren die Konsumenten davon, dass sie einen sehr guten Überblick über die Bewertungen anderer Kunden erhalten und sich auf diese Weise selbst sehr gut eine Meinung zu einer Marke bilden können.
Volkmar Breindl meint in seinem Blog, „dass die schiere Masse an User-Empfehlungen jegliche Versuche der
Verantwortlichen, ihre Marke mit gefakten Empfehlungen in ein
positives Licht zu rücken, neutralisieren wird.“ Es ist sicher nicht leicht, angesichts dieser Entwicklung Spielmacher zu bleiben. Fake-Bewertungen, die von Unternehmen initiiert worden sind, verlieren künftig eher an Bedeutung. Denn die schiere Masse der Online-Bewertungen hat noch lange nicht den Zenit überschritten und wird es immer schwerer machen, Bewertungen zu manipulieren, zumal sie immer stärker personalisiert werden. Erst durch die Personalisierungen gewinnen die Bewertungssysteme wirklich an Gewicht, weil damit die Glaubwürdigkeit der Wertenden einhergeht. In Zukunft werden die Onliner stärker auf ihre digitale Reputation und dem damit verbundenen Vertrauensaufbau achten, weil sie sich ansonsten Job-Chancen verbauen oder insgesamt an Glaubwürdigkeit einbüßen.
Wir sind erst am Anfang einer Entwicklung zu noch mehr Transparenz, die zumindest einigen Konsumenten den Weg zur Partizipation am Marktgeschehen eröffnet und die Unternehmen dabei stärker unter Druck setzt, sich dieser Business-Transparenz zu stellen, statt wie ein Kanninchen irritiert auf die Schlange zu starren. Warum haben Entscheider eigentlich Angst vor Kundenkommentare und -gespräche in Blogs? Angesichts der Marktanforderungen haben die Entscheider heute kaum mehr eine andere Wahl, als sich den Onlinern – ihren Kunden – zu stellen. Ansonsten bleiben sie der Spielball irgendwelcher Suchalgorithmen und geraten mitunter überrascht in einen Blogsturm, wenn sich viele Blogger mit ihrem Unternehmen kritisch auseinandersetzen.
>> PR Blogger: Mehr Transparenz in den Unternehmen
>> PR Blogger: Alles eine Frage der Glaubwürdigkeit
>> PR Blogger: Reiseplanung 2.0
>> Trendwatching: TRANSPARENCY TYRANNY
>> via dealicious » Die Tyrannei der Transparenz
Klaus Eck
Hi Klaus, „Tyrannei der Transparenz“ ganz etwas ähnliches ist es, was ich mit dem „Erfolgsfaktor Kontrollverlust“ (http://blog.pr-consulting.at/2007/05/07/erfolgsfaktor-kontrollverlust/) meine – denn diese Transparenz kann eben auch für Unternehmen neue Möglichkeiten eröffnen. Wenn sie nicht mit falschen Karten spielen.
Die Managementaufgabe der kommenden Jahre wird sein, Transparenz für das Unternehmen lebbar zu machen. Die Publishingaufgabe wird sein, für den Endverbraucher Transparenz handelbar zu machen.