Die neue Axel Springer Akademie hat jetzt ein eigenes Medienblog namens Jepblog gestartet, mit dem sie die Medienthemen von A bis Z durchdeklinieren und neue Medientrends aufspüren will. Darüber hinaus will die Akademie sich gezielt um die Ausbildung des Nachwuchses kümmern. Deshalb sollen neben dem Akademie-Direktor Jan-Eric Peters auch die insgesamt 18 Journalistenschüler regelmäßig bloggen.
In der Blogosphäre ist das Jepblog noch ein relativ unbeschriebenes Blatt, aber das kann sich ja noch ändern. Die ersten Themen gehen noch nicht besonders in die Tiefe, aber zeigen immerhin eine große Bandbreite auf: von der Nachfolgeregelung bei Sabine Christiansen in der ARD bis zu den Chancen des Springer-Internet-Projektes „The AvaStar“ wird einiges angesprochen.
Bislang haben mir einige studentische Projekte gezeigt, dass es oftmals eine relativ große Zurückhaltung auf Seiten der angehenden Journalisten bezüglich des Bloggens gibt. Woran liegt es eigentlich, dass viele Journalistenschüler sich nur zögerlich auf die Bloggerwelt einlassen? Oder ändert sich dieses vielleicht sogar langsam?
Klaus Eck
Naja, ein paar gibt es ja schon: Mir fällt auf Anhieb das Blog des Journalistischen Seminars in Mainz ein, das Blog PR-Ethik von Studies der FH Osnabrück; dann hat Ansgar Zerfaß mit seinen Leipziger Studenten zu einer Lehrveranstaltung eines begonnen, und unsere PR-Fundsachen gibt es auch schon eine Weile. Ach ja, die angehenden Online-Redakteure der FH Köln bloggen auch ab und an. Für Außenstehende kaum erkennbar sind die privaten Blogs von Studenten: Schätzungsweise jeder dritte Darmstädter Online-Journalismus-bzw. PR-Student bloggt.
Schwierig, da gebe ich Dir Recht, ist allerdings, ein Gruppenblog auf längere Sicht am Leben zu halten. In den PR-Fundsachen bloggt jetzt schon die dritte Studentengeneration – mit Höhen und Tiefen. Ein Beispiel: In den Semesterferien is‘ halt keiner zu Hause im Blog.
Zurückhaltung ist sicher relativ.
Die Axel-Springer-Akademie-Studenten setzen eben auf Klasse statt Masse. Lieber weniger, aber dafür sinnvolle und gute Kommentare sowie Texte.
Außerdem: BLOGS werden sicherlich immer wichtiger, aber es gibt auch Wichtigeres.
Zudem ist das Blog noch sehr jung. Lassen Sie das Kind doch erstmal groß werden, bevor Sie ihm Kleidung kaufen, die in zwei Wochen nicht mehr passt.
Zurückhaltung beim Bloggen? Vielleicht weil wir Journalistenschüler uns in der Metamorphose befinden, von kleinen Raupen in wunderschöne Schmetterlinge, und damit alle Hände voll zu tun haben. Wer möchte dabei schon Spuren hinterlassen, die später daran erinnern können, dass man mal ein häßlicher Wurm war? Sind wir zu eitel zum bloggen – oder – wahrscheinlicher – nicht eitel genug???
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