Heike Bedrich Als Gastautorin im PR-Blogger tätig.

München im WM-Vorbereitungsfieber

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In den vergangenen Tagen waren die Schlagzeigen der Münchner Tageszeitungen geprägt vom Streit der Trachtler mit den Organisatoren der Münchner Fußball-WM-Eröffnungsfeier. Fest steht nun, dass die Feier-Verantwortlichen und der Verband der Trachtler sich im September darauf verständigt hatten, volkstümliche Elemente in die Show einzubinden. Der erste Konzeptentwurf war aber nur eine „grobe Ideenskizze“, die die Trachtler in Aufruhr brachte. Da sieht man also, was man mit einer „groben Ideenskizze“ alles anrichten kann. Vielleicht wäre es besser gewesen, erst das ganze Programm zu komponieren, als dass jetzt immer wieder Teilstücke bekannt werden und die Bevölkerung ein schiefes Bild von der Organisation erhält.

Wie heute in der SZ zu lesen ist, haben die Trachtler und die Organisatoren den Streit begraben. Geplattelt wird jetzt nicht zu einer Neukomposition von Hans-Jürgen Buchner (Haindling), sondern zu traditioneller Blechmusi und auf den Maxglaner Zigeunermarsch. Dieser stammt von einem österreichischen Volksmusiker Namens Tobias Reiser. Wobei wir hier wieder bei Bayern wären.

Nun haben sich die Redakteure der Süddeutschen Zeitung wohl gedacht, dass das gemeine Volk nun endlich aufgeklärt werden muss. Denn wie bereits berichtet, brodelte es in den Ideenküchen der Agenturen und Unternehmen und die Ideen sprudeln langsam zu Tage. Heute wird auf zwei Seiten im Münchner Teil der Süddeutschen Zeitung über die längste Biertafel der Welt berichtet, zu der die Münchner Bürger und Familien herzlich eingeladen werden (sie sollen ja auch was von der WM haben).

Die Aktion stammt von der privaten Wirtschaftsinitiative „München macht’s“. Die Initiative versammelt bis heute bereits über 60 Firmen und Institutionen aus München, die sich unter dem Motto während der WM den Fans präsentieren werden. Sie will so viele Münchner Veranstaltungen wie möglich unter der Marke bündeln und auf der Internetseite www.muenchen-machts-2006.de präsentieren.

„München macht’s“ soll also ein Gütesiegel sein oder als Corporate Design herhalten, wie dies der Marketingberater Stefan Bruckner beschreibt. Stefan Bruckner hat sich nach 16 Jahren bei Heye & Partner, Unterhaching, entschieden, eigene Wege zu gehen. Er kooperiert mit der Agentur SBM, Sports Business & More Consulting Network, München, des ehemaligen Weltklasseschwimmers Christian Tröger. (Website: Fehlanzeige). Bruckner berät nun also die Organisatoren, darunter Dr. Florian Langenscheidt, Michael Käfer und Georg Kofler, wie sich die Initiative nach Außen präsentieren soll.

Leider hat er meiner Ansicht nach, den Web-Auftritt vermasselt. Eine Flash-Seite, wo Logos und Hinweise nicht weiterführen, sondern nur still dastehen, stimmen mich etwas traurig. Wenn das Motto „München macht’s“ heißt, dann sollte auch im Online-Bereich State-of-the-Art gezeigt werden und nicht eine Technologie, die vor fünf Jahren vielleicht einmal hipp war. Nun gut, Schwamm drüber. Die Seite wird sicherlich noch überarbeitet, alle stehen noch am Anfang. Ich bin jedenfalls gespannt, was in den nächsten Wochen noch alles erzählt, komponiert und dirigiert wird. Die Fußball-WM soll ja 90 Millionen Euro der Stadt München bringen und bis zu 12.000 neue Arbeitsplätze könnten entstehen. Und die ansässigen Unternehmen proftieren auch vom Imagegewinn der Stadt. Die Erwartungen sind groß. Also: Ärmel hochkrempeln und weiter machen! Ich freue mich auf viele Hinweise aus den Agenturen!

Heike Bedrich, Talisman

Heike Bedrich Als Gastautorin im PR-Blogger tätig.

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Klaus Eck
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Klaus Eck
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4 Replies to “München im WM-Vorbereitungsfieber”

  1. Wir wollen wohl die Kohle, glauben aber nicht an den Ruhm, berichtet der Stern.
    „Die meisten Bundesbürger rechnen nicht mit einem guten Abschneiden der Fußball- Nationalmannschaft bei der WM 2006. Lediglich drei Prozent erwarten, dass Deutschland Weltmeister wird, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins «Stern».“ So werden wir nicht Deutschland.

  2. Das kommt davon, wenn Ausschreibungen an der Branche vorbei geschehen. Der bayerischen Landeshauptstadt war ihr ‚WM-Themenportal‘ 30.000 Euro wert. Weil das unterhalb der Vergaberichtlinie lag bekam den Zuschlag bekam ein alter Bekannter. Die Mehrheit der regional ansässigen Interaktiv-Agenturen erfuhr nicht einmal etwas von dem Projekt.

  3. Beim „München macht’s“-Logo graust es mich jedenfalls. Handshaking-Fotos sind ja schon ausgelutscht genug, aber der Händedruck auch noch im Logo … nee, nicht mein Geschmack.

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