Zahlreiche neue Blog-Projekte werden zurzeit gestartet, darunter nicht wenige im politischen Bereich. Auf das Informations-Überangebot durch Blogs reagieren viele Anwender zunächst eher allergisch. Wie soll ich relevante Inhalte finden? Wo gibt es spannende Blogs? Wer liest das überhaupt? So lauten die Einwände, wenn ich auf meinen Seminaren und Veranstaltungen über Blogs diskutiere. Letztlich mündet es oftmals in dem Satz: "Ich habe gar keine Zeit mich damit auch noch auseinanderzusetzen."
Das ist bei Nice-to-have-Content vielleicht noch nachvollziehbar und drückt das Dilemma unserer Informationsgesellschaft aus. Wir erhalten täglich neue Informationen via E-Mail, TV, Zeitungen, Zeitschriften, Websites und jetzt auch noch Blogs. Dennoch bleibt das Zeitbudget für die Medienrezeption begrenzt. Andererseits stellt sich die Relevanz-Frage ohnehin. Wir müssen immer eine Wahl treffen und uns für oder gegen einen medialen Inhalt entscheiden. Neuerdings gehören eben einige Blogs zum Relevant Set dazu. Ob ich ein Blog lese oder keines, hängt nicht unbedingt vom Blog-Format ab, sondern von den Themenfeldern.
Außerdem können Blogs eine wichtige Rolle bei der Auswahl von Inhalten spieleln. Sie verdichten sogar die relevanten Informationen, meint der RSS-Blogger: "Durch diese assoziativen Netzwerke entstehen Filter, die oftmals genau
das hervorkristallisieren oder hindurchlassen, was wirklich relevant
ist."