In seinem lesenswerten Computerwoche-Artikel geht Edgar Wang auf das Thema Weblogs in der Weiterbildung ausführlich ein und stellt dabei auch einige praxisnahe deutsche Corporate Blogs kurz vor (SAP, Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein etc.). Allerdings schließt er seinen Text mit der These, dass eine Voraussetzung für das erfolgreiche Führen eines Unternehmens-Weblogs die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen sei.
Zudem solle eine Atmosphäre in den
Organisationen herrschen, "die persönliche Authentizität und
ungeschliffene Äußerungen zulässt. Die Gepflogenheiten der
Kommunikationsverantwortlichen in deutschen Unternehmen lassen hier nur
einen bedingten Optimismus zu. Andererseits könnte die ungebrochene
Vermehrung der Blogs auch zu Veränderungen in der Unternehmenskultur
führen und den einzelnen Mitarbeitern mehr Gehör verschaffen – ob im
Wissens-Management oder bei Qualifizierungen." (Computerwoche)
Sicherlich lassen sich Weblogs leichter in Unternehmen implementieren, die eine offene Kommunikationskultur pflegen. Andererseits wird in fast allen Unternehmen auch die E-Mail-Kommunikation genutzt, ohne dass heute noch jemand fragt, ob E-Mails zur eigenen Unternehmenskultur passen.
Es ist längst bewiesen, dass sich – trotz der Spam-Problemation und der
Gefahr des Information-Overloads – die E-Mail als effizientes
Kommunikationsinstrument sehr gut für die One-to-One-Kommunikation eignet. Warum
sollen Corporate Weblogs nicht in Zukunft eine vergleichbare Rolle
spielen? So könnte der Austausch unternehmensinterner wie auch
-externer Informationen durchaus über Weblogs im Zusammenspiel mit der
Content-Distribution via RSS erfolgen und dabei in Teilbereichen sogar
Newsletter ersetzen.
Wangs vorsichtigen Optimismus hinsichtlich der möglichen Veränderungen in
der Unternehmenskultur teile ich. Schließlich erhalten die
Unternehmensmitarbeiter über Weblogs auch die Möglichkeit, sich selbst
online darzustellen und ihre Kompetenzfelder aufzuzeigen.