In der Blogosphere ist Siegfried Hirsch für seine RSS-Expertise sehr bekannt. Im PR-Blogger nennt er nun die Gründe, warum er bloggt und was das Corporate Blogging generell für Marketing und Kommunikation bringt.
>> Vor wenigen Tagen ist Dein Projekt RSS-Blogger gestartet. Aus welchen Gründen betreibst Du jetzt das Weblog?
Ich glaube, dass die Zeit einfach reif ist für ein eigenes Blog zum Thema RSS. Natürlich spielte es bei der Gründung des RSS-Bloggers auch eine große Rolle, dass RSS für mich unternehmerisch von Interesse ist.
>> Außerdem bloggst Du auch noch an vielen anderen Stellen. Warum hast Du Dein Engagement auf viele Weblogs verteilt?
Vieles hat sich mit der Zeit ergeben. Mein HIRSCHgarden war und bleibt mein persönliches Blog, das alle Themen aufnehmen kann, die mich einfach interessieren. Dass mit der Zeit andere thematische Blogs hinzugekommen sind, hängt einerseits mit meinen Interessen zusammen und andererseits sind es auch Gruppenblogs. Diese binden nicht ganz so viel Zeit und ermöglichen auch die Auseinandersetzung mit ganz anderen Themen.
>> In gewisser Weise könnte man Dich durchaus als Business Blogger bezeichnen. Welche Erfahrungen hast Du bislang mit dem Bloggen gemacht? Welche Vorteile hat Dein Unternehmen davon?
Ich habe durch mein Blog-Engagement mittlerweile viele interessante Menschen kennengelernt, auf die ich sonst sicherlich nicht gestoßen wäre. Das Bloggen wird in Deutschland jetzt so langsam gesellschaftsfähig und wird verstärkt von den Medien aufgegriffen. In Zukunft werden wir Unternehmen auch branded RSS-Newsreader anbieten. Deshalb war es naheliegend, Weblogs als Marketing Plattform zu nutzen und sich entsprechend zu positionieren.
>> Wo siehst Du Einsatzmöglichkeiten von RSS in der Öffentlichkeitsarbeit? Wie können Pressesprecher und PR-Agenturen davon profitieren?
In Kürze wird keine Firma mehr darum herumkommen, RSS als PR-Instrument zu nutzen.Ob das nun mit einem eigenen Weblog/RSS-Feed geschieht oder ob die Pressemitteilungen via RSS-Feed zur Verfügung gestellt werden, ist dabei eher nebensächlich. Unternehmen sollten jedoch darauf achten, dass ihre PR-Agentur auch mit RSS-Feeds umgehen kann. Ein schönes Beispiel für die Integration von Webfeeds in die Pressearbeit stellt news aktuell dar, die es ermöglichen, Pressemitteilungen via RSS-Feed zu empfangen.
>> Mehr dazu im zweiten Teil des Interviews: 5. Nachgebloggt: Siegfried Hirsch, RSS-Blogger – II
Klaus hat mich um ein paar „Bemerkungen zu RSS“ gebeten. Hier ein paar Statements und Tipps – würde mich über Eure Reaktionen freuen:
· Schon am Anfang der RSS-Zeiten habe ich mich wenig um RSS-Reader gekümmert, denn diese Funktionalität wandert langsam in die Browser. In zwei Jahren wird ein Browser ohne RSS-Reader eine Seltenheit sein. – Und das wird dann auch die Verbreitung fördern.
· RSS wird von Leuten genutzt, die viel lesen und viel online kommunizieren. Früher nannte man sie Multiplikatoren. Mit einem RSS-Angebot erzeugt man also ‚Buzz’: die eigenen Infos reisen schneller und weiter – durchaus mit Menschen als Zwischenstationen.
· Ich nutze Bloglines als RSS-Aggregator, denn dann kann ich an beliebigen Rechnern unterwegs schauen, was Freunde, Bekannte und ‚alte Medien’ heute so zu erzählen haben.
· Ich subskribiere wesentlich mehr Feeds als ich je lesen kann. Nicht weil ich den Overload will, sondern weil ich so binnen einer Stunde über jedes meiner Interessengebiete – nach denen sind meine Feeds sortiert – auf dem neuen Stand sein kann, wenn das gerade gefragt ist.
· Bloglines hat nette Features, zum Beispiel erzeuge ich aus meinen Themen-Feeds Blogrolls, die ich wiederum den Leserinnen und Lesern meines Blogs in einer separaten Kategorie zur Verfügung stelle.
· Aktuell benutze ich Bloglines um effizient Themen für zwei Blogs zu recherchieren, die ich professionell beliefere – und es bewährt sich.