Wer wirft morgens noch einen Blick in die Zeitung? Mit wenigen Klicks habe ich die wichtigsten News des Tages online sofort erfasst. Das News-Business und die Mediengewohnheiten haben sich durch das Internet in den vergangenen Jahren rasant geändert. Und die Entwicklung geht weiter… Alte Wahrheiten gelten plötzlich nichts mehr. Zeitungen verlieren in der Print-Welt ihre Leser und müssen sich im Web neu beweisen. Dabei scheinen E-Paper das letzte Aufgebot zu sein. Entweder geben E-Paper gerade einmal Printinhalte 1:1 wieder oder sie ergänzen diese vielleicht um Suchfunktionalitäten. Dabei vergessen die E-Paper-Macher oftmals, dass die Onliner inzwischen längst weiter sind. Sie stellen ihre eigenen Inhalte (als Blogger) online und sind es gewohnt via Google neue personalisierte "News-Angebote" aus den unterschiedlichsten Quellen zusammenzustellen. Vielleicht lesen sie diese sogar via RSS-Reader.
Die Grenzen zwischen Content-Produzenten und Content-Konsumenten verschwimmen. Das bestätigte Tom Curley, President und CEO von Associated Press jüngst auf der Online News Association Konferenz. In Zukunft könnten dadurch die bisherigen Business-Modelle der Medienindustrie auf den Kopf gestellt werden. Die vormaligen News-Konsumenten drängen auf mehr Partizipation.
Erste Anzeichen deuten auf einen entsprechenden Kulturwandel hin. So ist das Internet
für 45,2 Prozent der 18 bis 54-Jährigen laut einer Studie der Online
Publishers Association (OPA) bereits erste Wahl als
Informationsmedium. Nur 34,6 Prozent der Befragten bevorzugen das
Fernsehen. Drei Viertel sagten in der OPA-Studie, dass sie sich via
Internet über ihre Interessensgebiete informieren. Dagegen sehen sie TV nur noch als Unterhaltungsmedium.
"Associated Press chief Tom Curley is not likely among those who would
doubt the accuracy of my speculation. Curley told a recent OPA
gathering that the Blogosphere sees 16,000 new posts per hour, or about
what AP creates in an entire day. (…)No wonder Curley told OPA:
"That’s a huge shift in the ‚balance of power‘ in our world, from the
content providers to the content consumers. ‚Appointment-driven‘ news
consumption is quickly giving way to ‚on-demand‘ news consumption.
"And, as we’ve seen so clearly in the last year or so, consumers will
want to use the two-way nature of the Internet to become active
participants themselves in the exchange of news and ideas. The news, as
‚lecture,‘ is giving way to the news as a ‚conversation.’"Another way
to spell "conversation" is b-l-o-g."
Die Idee des Weblogs mit deren Interaktionsmöglichkeiten eröffnen dem News-Business völlig neue Chancen, dabei geht es weniger um ein neues Konkurrenzverhältnis zwischen Bloggern und Journalisten, sondern vielmehr um die Anbindung der News-Rezipienten an neue Medienformate.
>> Tapscott’s Copy Desk: Are Bloggers now the dominant media?
>> Journalist.org: Text of opening keynote by Tom Curley, President and CEO, The Associated Press — Online News Association Conference, Nov. 12, 2004
Laien an die (journalistische) Macht?
Laien sind nicht dazu berufen, via Weblogs eine Gegenöffentlichkeit aufzubauen. Denn Blogger seien subjektiv und haben nicht wirklich etwas zu verlieren, meint Holger Wenk, Medienjournalist und stellvertretender Beisitzer im dju-Bundesvorstand in M – M…
Very interesting site.
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