Ausbildungsberuf, Studium, Weiterbildung? So undurchsichtig das Aufgabenfeld eines Social Media Managers von Unternehmen definiert wird und so fahrlässig mit wichtigen Kompetenzen umgegangen wird, genauso undurchsichtig ist es, eine mögliche Ausbildung festzulegen.
Aus meiner Sicht ist Social Media Manager kein Ausbildungsberuf, sondern die Verbindung aus erlerntem Wissen und Erfahrung im Online-Umfeld. Dabei gibt es grundsätzlich drei typische Wege, die zum Social Media-Manager führen:
1. Der Klassiker
… hat seine Erfahrung in klassischen Kommunikations- und Marketingdisziplinen gesammelt. Dabei hat er die steigende Relevanz der Onlinemedien erkannt und sich die entsprechenden Kompetenzen eigeninitiativ angeeignet. Davon konnten er und seine Organisation bereits profitieren, da die Online-Offline-Verknüpfung dazu führte, dass das Thema Crossmedia aktiv gespielt werden konnte. Zudem weiß er um die Vorzüge des strategischen Multi Channel-Einsatzes über die Kanäle hinweg.
Für Unternehmen wichtig:
- Inwiefern hat der Dialoggedanke Einzug gehalten?
- Sind auch Community Management Skills vorhanden?
- Hat die Person bereits strategische Kompetenzen bewiesen?
- Welche Führungskompetenzen liegen vor?
2. Der Berater
… hat in den letzten Jahren vielfältige Projekte im Onlineumfeld begleitet. Er bringt Erfahrungen aus Unternehmen in verschiedenen Branchen mit unterschiedlichen Abteilungen, Strukturen und Organisationsformen mit. Seine Stärken liegen in den Bereichen Strategieentwicklung und Konzeption. Strategien und Vorgehensweisen entwickelt er im Team. Darüber hinaus ist er ein argumentationsstarker, extrovertierter Typ, der sich nicht scheut auf den verschiedensten Unternehmensebenen für seine Meinung zu kämpfen. Zudem ist er in der Lage die eigenen Mitarbeiter mit Kompetenzen auszustatten und immer wieder den Blick von außen zu ermöglichen. Er teilt sein Wissen lieber und befähigt andere, als dass er als Alleinkämpfer unterwegs ist.
Für Unternehmen wichtig:
- Wieviel Erfahrung besteht in der operativen Umsetzung?
- Welche Erfahrung liegt beim Community Management vor?
- Wie gut ist er in Branche und Community bereits vernetzt?
- Welche langfristigen Perspektiven können Sie bieten?
- Kann sich Ihr Unternehmen auf den Drang nach ständiger Optimierung einlassen?
3. Der Community Manager
… soll aufsteigen und den derzeitigen Social Media-Manager ersetzen. Er kann einerseits aus dem eigenen Unternehmen stammen und ist dadurch intern bereits gut vernetzt. Er kennt die Community und die Eigenheiten von Unternehmen und Branche und braucht keine Einarbeitungszeit. Andererseits kann er auch von extern kommen und den Aufstieg wagen. Das bietet dem Unternehmen die Möglichkeit, Erfahrungen von außen einzubeziehen und frischen Wind bei den Aktivitäten zu ermöglichen. In beiden Fällen ist das Fundament das Community Management. Darüber hinaus sollten ein Hang zu strategischem Vorgehen vorhanden und erste eigenständige Umsetzungen erfolgt sein.
Für Unternehmen wichtig:
- Wie ist die Akzeptanz intern?
- Schafft die Person den Sprung vom Operativem zum Strategischen?
- Hat die Person Führungskompetenzen?
Grundlage: keine One-Man-Show
Zugegeben: Das System basiert auf einer Struktur, die aus einem Social Media Manager und mindestens einem ihm zugeordneten Community Manager besteht. Eine mehr als sinnvolle Struktur, die sowohl den intensiven Austausch mit der Community zulässt (je nach Reichweite und Kundenstruktur), die Erstellung qualitativ hochwertiger Inhalte, aber auch die strategische Weiterentwicklung der Aktivitäten sowie die Verankerung und Vernetzung innerhalb des Unternehmens und darüber hinaus.
Bildquellen: Ironic Illustration of a Retro 1940s or 1950s Man With Glasses, KennyK, Shutterstock; Satisfied smiling businessman. Pop Art Smiley Man, Icons Jewelry, Shutterstock; Popart Business woman Illustration of business woman in office, Icons Jewelry, Shutterstock; Drei Wege zum Social Media Manager, Jens Issel, flickr