In der BusinessNews – immerhin "Deutschlands erste Office-Zeitung" entdecke ich heute mit Staunen, wie selektiv Blogs doch oftmals wahrgenommen werden. Ein mir unbekannter Journalist schreibt dort über die Kritik, die Siemens-Chef Klaus Kleinfeld intern zurzeit aushalten müsse und zitiert mich leider völlig falsch. Hierbei kann ich nur den Titel zitieren, den ich gerne auf mich münze: "Was dort passiert ist, das wundert uns aber wirklich". Folgendes steht in der BusinessNews:
"CEO-Blog oder Blopaganda?" überschrieb Anfang August Klaus Eck, Herausgeber des "PR Blogger" einen Eintrag und moniert, dass Kleinfeld sein Blog dazu nutze, "von oben nach unten" zu kommunizieren. Dass Eck damit nicht ganz richtig lag, zeigen die jetzt an die Öffentlichkeit gelangten Kommentare einiger Siemens-Mitarbeiter bei Spiegel online."
Nun ja, zumindest stimmt die Überschrift noch. Allerdings kann jeder, der den Beitrag "CEO-Blogs oder Blopaganda" gelesen hat, feststellen, dass ich mich nun gar nicht als Kronzeuge der Kritik eigne und eher das Opfer eines falsch verstandenen Copy & Paste-Journalismus geworden bin. Ich schrieb damals völlig andere Dinge, die im neuen BusinessNews-Kontext befremdlich klingen:
"Am liebsten würde Guertler so manche CEO-Blogs umbenennen in
"Leaderbuch", "CEO-Bibel" oder "Blopaganda". Er traut den Unternehmen
und ihren Entscheidern nicht zu, sich wirklich auf eine offene
Kommunikation jenseits eines starren Führungsstils einzulassen und
sieht in den CEO-Blogs letztlich nur wieder alten Wein in neuen
(Blog-)Schläuchen. Dabei bieten Blogs die Chance, eine andere Form der
Kommunikation zu wählen. … Kleinfeld reagiert darauf mit direkten Blog-Kommentaren, die deutlich
machen, wie ernst er die neue Kommunikationsform nimmt. Von einem
Prangersystem kann also keine Rede sein…"
Vielleicht sollte ich künftig häufiger einige Dinge fettgedruckt oder sonstwie als meine Meinung kennzeichnen. Jedenfalls passt die Interpretation des Journalisten so gar nicht zu meiner Wirklichkeit und Wahrnehmung. Schade, dass er nicht meinen erst vor wenigen Tagen erschienenen Beitrag zum Siemens-CEO-Blog gelesen hat. Darin bin ich sehr deutlich auf die Spiegel-Geschichte eingegangen:
"Deshalb glaube ich, dass auch Siemens trotz der heftigen internen
Kritik mittelfristig von ihrem CEO Blog genauso wie von den Corporate
Blogs profitieren wird."
Deshalb kann ich nur nochmals betonen: "Was dort (in der BusinessNews) passiert ist, das wundert uns mich aber wirklich" und hat leider wenig mit Qualitätsjournalismus zu tun. Wie sieht es eigentlich mit dem Recht auf eine Gegendarstellung aus? Den Journalisten konnte ich jedenfalls nicht so leicht ausfindig machen, um den Inhalt entsprechend zu korrigieren.
Klaus Eck
technorati tags:PR, Medien, Journalismus, Business, Zeitung, Blogs
So viel uns sonst auch trennen mag (gerade in Sachen CEO-Blogs…), bei dieser Kritik gebe ich Klaus Eck völlig recht. Nach halbverdauter Lektüre hat der nicht namentlich zeichnende Business-News-Mitarbeiter dem PR-Blogger genau das Gegenteil dessen in den Mund gelegt, was der nicht nur gemeint, sondern auch geschrieben hatte.
Vielleicht sollte die Redaktion mal drüber nachdenken, den Beiträgen auch Autoren zuzuordnen – weils der Wahrheitsfindung dient, wenn handwerkliche Fehler einen Urheber haben.