Bisher gibt es hierzulande erst wenige Prominente, die regelmäßig bloggen. Doch mit der diesjährigen Frankfurter Buchmesse ist die ehemalige Nachrichtensprecherin und Talklady Eva Herman in die Blogosphäre vorgedrungen, um ihr umstrittenes antifeministisches Manifest „Das Eva-Prinzip“ zu promoten. Dabei verkündet sie gleich im ersten Posting nichts als „Die Wahrheit„.
Die Buchbloggerin Eva Herman will in ihrem Promiblog über „Zorn und Zuspruch, Polemik und Persönliches“ schreiben und sich auch in der Blogosphäre „Sperrfeuer der Diskussion“ stellen, so heißt es auf der Microsite der Moderatorin. Dabei setzt sie gezielt auf die Tags Frauen, Karriere und Kinder. Während der erste Blogartikel Eva Hermans banal wirkt, sind die rund 70 Blogkommentare eher erschütternd, weil sie letztlich eine restaurierte heile Familienwelt herbeibeschwören, in der die Rollen eindeutig (zuungunsten der Frau) verteilt sind.
Überrascht hat mich Eva Hermans Darstellung in der Wikipedia, in der zahlreiche Artikel zur Diskussion um das Eva-Prinzip zu finden sind. Selbst wenn ich Eva Hermans Weltanschauung nicht teile, muss ich eingestehen, dass es sehr gut um ihre digitale Reputation steht. Wer bei Google Eva Herman eingibt, erhält sofort zahlreiche Informationen zu ihrer Person und erhält darüber einen guten ersten Eindruck von der nun auch bloggenden Talklady. Sie hat zumindest in der Kommunikation die Zeichen der Zeit erkannt und nutzt das Web 2.0 geschickt für ihre Buchvermarktung.
Gibt es vielleicht noch weitere Buchautoren, die sich im Netz derart geschickt vermarkten? Welche Beispiele kennen Sie?
.>> Eva Herman Homepage
>> Cicero: Eva Herman:
Die Emanzipation – ein Irrtum?
>> Elles Journal: Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten
>> via Fischmarkt: Eva bloggt
Klaus Eck
technorati tags:Herman, Eva, Eva-Prinzip, Reputation, Buchblogger, Verlage, Promiblogger, Autorenblogs, Feminismus
Jetzt auch der PR Blogger
Ich finde es einfach nur hochgradig ärgerlich, dass diese Frau soviel Aufmerksamkeit bekommt und ihr beschissenes Geschäftsmodell offenbar aufgeht. Jetzt bekommt sie sogar beim PR-Blogger digitale Aufmerksamkeit und das obwohl
Kann es sein, dass euer Trackback nicht funktioniert?
Einige machen es ja andersrum, im Netz anfangen und dann im „richtigen Leben“ (semi-)prominent werden.
Über den Shopblogger Björn gibt es doch schon zahlreiche TV- und Radio-Reportagen. Und Saftblog-Kirstin hat’s schon bis ins ZDF geschafft.
Titus Müller, ein Autor vor allem im Bereich Science Fiction, schreibt ein eigenes Blog: http://titusmueller.blogspot.com/
Leider ohne Kommentarfunktion, jedoch liest der Autor seine Mails (http://www.titusmueller.de/Privates/privates.html) und darüber fliessen wohl auch Anregungen und Reaktionen in sein Blog ein.
Sicherlich wäre seine Blogvermarktung mit Kommentaren wesentlich erfolgreicher…
Eva Herman und das falsche Ende der Debatte
Nicht die Frauen sind das Problem, sondern der gesellschaftliche Umgang mit Eltern und Kindern
BTW gefragt: Kann ich als Weblogger einen Artikel mit 321 Kommentaren als veritables Weblog begreifen?