Wenn Ihr Unternehmen einen Newsroom betreibt, dann befinden Sie sich zunehmend in bester Gesellschaft. Newsrooms werden mehr und mehr nachgefragt und können dabei ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Wie Anna-Katharina Lohre in ihrem Artikel „Diese drei Newsroom-Typen sollten Sie kennen“ aufgezeigt hat, lässt sich, ausgehend von der Zielsetzung, eine Kategorisierung von Newsrooms vornehmen. Doch wie so oft reicht es nicht einfach aus, einen Newsroom aufzusetzen und es dabei zu belassen.
Vielmehr macht der Launch einer solchen Plattform im Nachgang eine entsprechende Erfolgskontrolle notwendig. Diese basiert auf der Ausrichtung und den verfolgten Zielen. Letztlich soll sich der Newsroom nahtlos in die Content Strategie des Unternehmens eingliedern und individuell definierbaren Zielgruppen einen echten Mehrwert bieten.
Natürlich wird genauso individuell festgelegt, welche Erfolgskennzahlen zu erheben sind. Dennoch möchte ich Ihnen anhand der drei Grundtypen einen Überblick der wichtigsten Erfolgskriterien geben. Zur Erinnerung: Die Grundtypen lassen sich einteilen in den Presse-Newsroom, den Social Wall-Newsroom und den Themen-Newsroom.
Erfolgskriterien der drei Newsroom-Typen
Der Presse-Newsroom
Audi MediaCenter: weit mehr als klassische Pressemitteilungen
Diese Form des Newsrooms ist in erster Linie auf die Bedürfnisse von Journalisten und Online-Multiplikatoren ausgerichtet. Im Mittelpunkt steht die Erleichterung der Recherchearbeit, die wiederum durch eine übersichtliche Aufbereitung der Informationen, ein klares Design und die entsprechende Usability erreicht wird. Die Nutzerfreundlichkeit ist ausschlaggebend für die Auffindbarkeit von Informationen und Downloadoptionen.
Die Usability lässt sich über Mouse Movement Maps, Click Maps und Scrollmaps nachvollziehen und zeigt, welche Bereiche des Newsrooms am stärksten wahrgenommen und geklickt werden. Vermehrt werden klassische Pressemitteilungen durch Multimediainhalte angereichert. Dies führt dazu, dass ebenso die Aufrufe und Downloads von Bildergalerien und Videos als Erfolgsfaktoren herangezogen werden sollten.
Im Endeffekt sollen sich die Stakeholder in Ihrem Presse-Newsroom so wohlfühlen, dass die Berichterstattung gesteigert wird. Durch den Einsatz von Monitoring Tools lässt sich die Steigerung nachvollziehen. Erhöht sich beispielsweise dauerhaft der Social Buzz durch die Einführung eines Newsrooms, kann daraus abgeleitet werden, dass Online-Multiplikatoren diesen gut bedienen können.
Der Social Wall-Newsroom
Die Stadt Frankfurt setzt auf eigenen Content in ihrem Social Media Newsroom
Unternehmen bzw. Marken, die einen Social Wall-Newsroom aufsetzen, verfolgen das Ziel, ihre Social Media Inhalte gebündelt sichtbar zu machen. Unter anderem stellt sich dabei die Frage, ob der eigene Content durch Fremdcontent angereichert werden sollte. Wer sich zu diesem Schritt entscheidet und bestimmte Quellen definiert hat, sollte die Relevanz der Inhalte kontinuierlich hinterfragen.
Die Frage der Relevanz wird vornehmlich durch Impressions und die Zahl der Interaktionen beantwortet. Welche Inhalte generieren Interaktionen? Sind es die eigenen Content-Stücke oder doch externe Quellen? Das Ergebnis hat maßgeblichen Einfluss auf die Struktur des Newsrooms. Besitzen fremde Inhalte keinerlei Relevanz für die Besucher des Newsrooms, können diese ggf. entfernt werden. Allerdings sind voreilige Schlüsse zu vermeiden. Das Fehlen von Interaktionen kann sowohl auf eine mangelhafte Qualität als auch die Quantität der Inhalte zurückzuführen sein.
Der Themen-Newsroom
Ein Themenschwerpunkt im Porsche Newsroom: Motorsport
Diese Form des Newsrooms dient als zentraler Content-Hub über den die Vielfalt der Themen eines Unternehmens transportiert werden kann. Die Agenda der Inhalte sollte dabei keineswegs nur unter Berücksichtigung der unternehmenseigenen Interessen festgelegt werden. Denn der Newsroom gewährt durch die Integration redaktioneller Inhalte wertvolle Einblicke in die Interessen der jeweiligen Zielgruppen.
Folglich lässt sich über klassische Blogkennzahlen ein Gefühl dafür gewinnen, welche Themenschwerpunkte überhaupt die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich ziehen. Dazu zählen neben Retention Kennzahlen wie der Bounce Rate oder der Wiederkehrenden Besucher auch Nutzerflussdiagramme, Verweildauern und die Besucherzahlen der einzelnen Seiten.
Die Ziele bestimmen die Erfolgsmessung
Nicht außer Acht zu lassen sind Besucherzahlen selbstverständlich auch bei den anderen beiden Newsroom-Typen, denn was bringt der beste Newsroom, wenn er kaum frequentiert ist und im Netz verstaubt. Ihn deshalb immer wieder sichtbar zu machen gehört genauso dazu, wie die Ausrichtung und den Aufbau kontinuierlich zu hinterfragen. Erst dieses Vorgehen sichert den dauerhaften Erfolg des Newsrooms und führt zur bestmöglichen Ausrichtung auf die festgesteckten Ziele. Diese sind – wie immer in der Analyse – Ausgangspunkt für die Konstruktion eines Kennzahlensystems, das Ihnen hilft, den Anforderungen der digitalen Welt gerecht zu werden und Ihren Newsroom zu einem echten Dauerbrenner zu machen.
Disclaimer: Die Audi AG war Kunde von d.Tales/Eck Consulting Group.
Bildnachweis: Pexels, Audi MediaCenter, Social Media Newsroom der Stadt Frankfurt, Porsche Newsroom
Danke, schöne Beispiele. Sind aber alles nur Firmen, die es sich auch leisten können, durchdesignte und redaktionell intensiv betreute Angebote ins Netz zu stellen. Das gibt nicht jedes Kommunikations-Budget her. Und Sie schreiben ganz richtig „was bringt der beste Newsroom, wenn er kaum frequentiert ist und im Netz verstaubt?“. Antwort: Man muss ihn bei der Zielgruppe bewerben und durch Verlinkungen, PR-Dienstleister, SEO, etc besser auffindbar machen. OK, und gute Inhalte schaden natürlich auch nichts …
Freut mich, dass Ihnen der Artikel gefällt. Es stimmt natürlich, dass es sich bei den ausgewählten Beispielen um finanzstärkere Unternehmen handelt. Letztlich haben Sie Recht, dass die Bewerbung und SEO entscheidende Faktoren für den Erfolg eines Newsrooms sind. Jedenfalls, wenn es um die Sichtbarkeit geht. Gute Inhalte haben dann das Potential die Besucher zum Verbleib und Wiederkehren zu bewegen.