Heinz Wittenbrink unterrichtet an der FH Joanneum in Graz Online-Journalismus und Soziale Medien und leitet dort das "Web Literacy Lab". Davor war er für Verlage und dann für eine Webagentur tätig. Er hat Bücher über Markupsprachen und Nachrichtenformate im Web verfasst. Für den PR-Blogger schreibt er über Fragen der Medienkompetenz in Unternehmen und untersucht, wie sich die Rollen von Journalisten und Kommunikatoren in der digitalen Welt verändern.

Webbasiertes Lernen in der Wissensökonomie

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I'm here for the learning revolution
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Bild: Wesley Fryer

Lehrer und Professoren unterrichten im offenen virtuellen Raum, nicht mehr hinter den geschlossenen Türen der Klassenzimmer und Vorlesungssäle. Immer mehr Inhalte finden sich im Web statt auf Papier, dort können sich Lernende und Lehrende über die Grenzen von Institutionen hinweg miteinander vernetzen. Von den Möglichkeiten des digitalen Lernens profitieren nicht nur Schulen und Universitäten, sondern auch Unternehmen. In der knowledge economy (Peter Drucker) brauchen Firmen Mitarbeiter, die sich laufend weiterbilden, und dafür ist das nicht mehr orts- und zeitgebundene Lernen mit digitalen Technologien ideal. Mehr als die Hälfte der Top-500-Unternehmen in Deutschland nützt bereits webbasiertes Lernen. Soziale Medien spielen dabei eine immer wichtigere Rolle.

Zum ersten Mal stellt ein Handbuch in deutscher Sprache das ganze Spektrum des Lernens mit digitalen Technologien vor. Am 1. Februar 2011 ist die Online Ausgabe des „Lehrbuch zum Lernen und Lehren mit Technologien“ erschienen. Der Herausgeber Martin Ebner, Dozent an der TU Graz, motivierte 115 Autoren über den Umgang mit Technologien in der Lehre zu schreiben.

Die Autoren widmen sich Educasts, (Micro-) Blogging, Videokonferenzen und natürlich auch den verschiedenen Social Media-Diensten wie Facebook, Twitter, Youtube, Flickr, Mister Wong oder Vodpod. Es werden darin Grundlagen der Informatik und der Pädagogik behandelt und zahlreiche andere Disziplinen, die für technologisch gestütztes Lernen und Lehren wichtig sind. Der Inhalt wurde von 80 GutachterInnen geprüft.

Auf einer eigenen Website ist das Buch online und frei zugänglich (unten gibt es einen Auszug).  Als erstes deutsches Lehrbuch dieser Art fügt das L3T theoretisches und praktisches Wissen über technologisch gestütztes Lernen und Lehren in einem Buch zusammen. Um die finanzielle Basis für ein Fortbestehen des Projektes zu gestalten, bietet man nun exklusive Patenschaften für einzelne Kapitel an. Unternehmen haben die Möglichkeit, sich hier als Sponsor für ein innovatives und sinnvolles Projekt zu engagieren. Martin Ebner und die Autoren hoffen, auf diese Weise eine nächste Auflage im Frühjahr 2014 zu verwirklichen.

Ein eigenes Kapitel – für das übrigens die Credit Suisse AG die Patenschaft übernommen hat – ist dem Thema Webbasiertes Lernen in Unternehmen gewidmet. Es behandelt Entscheider/innen, Zielgruppen, Lernformen und Erfolgsfaktoren. Wertvoll ist auch die ausführliche Liste mit weiterführenden Links am Ende des Kapitels.

Ein interessanter Aspekt: Wissensvermittlung und Unternehmenskommunikation arbeiten heute nicht nur mit ähnlichen Werkzeugen: Sie verfolgen auch viele ähnliche Ziele. Beiden geht es darum, Userinnen und User zu involvieren und sie partizipieren zu lassen, beide wollen Aufmerksamkeit und Awareness erzeugen, beide müssen sich am Mehrwert für alle Beteiligten orientieren, um glaubwürdig zu bleiben, und in beiden hat die alte Trennung von Sender und Empfänger ausgedient.

Natanja Christina Reiter
Unsere Koautorin Natanja Reiter studiert Journalismus und Unternehmenskommunikation an der FH Joanneum in Graz
Heinz Wittenbrink unterrichtet an der FH Joanneum in Graz Online-Journalismus und Soziale Medien und leitet dort das "Web Literacy Lab". Davor war er für Verlage und dann für eine Webagentur tätig. Er hat Bücher über Markupsprachen und Nachrichtenformate im Web verfasst. Für den PR-Blogger schreibt er über Fragen der Medienkompetenz in Unternehmen und untersucht, wie sich die Rollen von Journalisten und Kommunikatoren in der digitalen Welt verändern.

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2 Replies to “Webbasiertes Lernen in der Wissensökonomie”

  1. Interessant wird das Thema ‚eLearning & Web 2.0‘ besonders für die Unternehmen, da die Studenten der aktuellen Generation sich ja schon via Skype, doodle, google, etc. bestens organisieren und online gemeinsam Studien- und Seminararbeiten erstellen. Die hier gelernte Arbeitsorganisation trifft dann in Unternehmen vielfach auf die alte ‚Schule‘ und kann sich nicht voll entfalten. Auch das im Studium praktizierte Lernverhalten wird so nicht abgeholt. eLearning ist aus meiner Sicht daher aus 2 Aspekte ein ‚I like it‘: Es ist effizient und spart Kosten, es ist aber auch zwingend nötig, um die jetzt kommenden jungen Mitarbeiter optimal zu unterstützen!

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