Für die klassische Werbung ist die Reichweite, also die Anzahl der Nutzer eines Mediums, die alles entscheidende Zahl. Was das Internet angeht, gibt es da einige Veränderungen. Auch wenn dem einen oder anderen der Begriff Web 2.0 nicht gefällt – diese Gemeinschaften schieben sich an die Reichweiten-Spitze im Internet. Damit zeichnet sich ein Kampf um die Werbe-Milliarden ab, die im Internet verdient werden. Die FAZ dazu:
"Auch die anderen großen Gemeinschaften wie MySpace mit – von Comscore gemessenen – 740 Millionen Seitenaufrufen, die Lokalisten (930 Millionen) und MyVideo (630 Millionen) haben sich in kurzer Zeit in die Spitzengruppe geschoben…"
Noch interessanter ist die Verweildauer, also die eingesetzte Zeit (siehe Aufmerksamkeitsökonomie) bei der Nutzung des Mediums. Die FAZ hat hierzu folgendes parat:
"Zwar erreicht die Seite [Anm.: StudiVZ] nur etwa ein Viertel der Menschen, die jeden Monat T-Online besuchen. Aber die Intensität, mit der die Studenten die Seite nutzen, lässt die Werber aufhorchen: Etwa 1000 Seiten klickt jeder Nutzer im Monat im Durchschnitt an."
Im Verhältnis zu den Giganten wie Google und Yahoo verdienen Web 2.0 Seiten erst einen Bruchteil des Geldes. Das wird sich von selbst ändern, denn die Vermarktung läuft gerade erst an. Viel spannender wird also die Frage: Verändert sich durch Web 2.0 auch die Art der Werbung? Was meinen Sie dazu?
>> FAZ: Das Web 2.0 drängt an die Online-Werbetöpfe
>> IVW Online- Nutzung
>> comScore – Measuring the Digital World
Michael Domsalla, KMTO
sehr guter Artikel der schließlich eine Frage stellt, welche nur schwer zu beantworten ist. Eins ist aber sicher: ändern wird sich Einiges. Die klassische Werbung wird immer mehr in den Hintergrund treten. Den klassischen Tools der Marketer werden zukünftig die Reichweiten fehlen. Durch die sich immer weiter ausbreitenden social communities im Web 2.0 wird Werbung viel spezifischer auf die Kunden und die neuen Kommunikationskanäle zugeschnitten werden. Einige Stichworte hierzu Word of Mouth- oder Engagement Marketing. Durch Foren etc. haben Werber ungeahnte Möglichekeiten Daten von Konsumenten zu verwerten, die sie ohne Web communities sicherlich nie bekommen hätten. Wie die letzte IBM Studie schon zeigen konnte- die Werbewirtschaft steht vor einer Wende.
Aufmerksamkeitsökonomie dürfte ein ganz zentrales Moment für das Produkt- und Servicedesign werden. Interessant dürfte dabei auch die Sichtweise im Spiegelbericht sein.
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,519427,00.html