Auf unserer vorwinterlichen FIWM-Veranstaltung wollen wir uns mit einem spannenden Thema auseinandersetzen, das uns vermutlich alle in irgendeiner Form betrifft. Gerade die WM hat gezeigt, welche Probleme die herkömmliche Werbung einerseits hat und welche Chancen es für die Werbung andererseits gibt, wenn sie sich spielerisch darstellt. Deshalb haben wir für den 23. November zwei Referenten gebeten, uns einen Ausblick auf neue Werbeformate zu geben. Was wäre, wenn die Werbung sich viel stärker an den Zuschauern ausrichtet? Warum schauen wir gerne die Werbespots einiger Sendeformate, blenden aber gleichzeitig klassische Werbeinseln aus?
I. Martin Oettings Vortrag: Marketing im 21. Jahrhundert – Blogs, Virale Kommunikation, Open Source Marketing
Jahrhundertelang bestand das Verkaufen vor allem aus Dialog – Kaufentscheidungen wurden während des Gesprächs zwischen Anbieter und Käufer getroffen. Dann kam das Massenmarketing dazwischen, hat den Dialog ausgehebelt und an dessen Stelle den Markenmonolog gesetzt:Marken senden Botschaften, Kunden hören erst zu und kaufen dann. Viele Marketingverantwortliche sind noch heute der festen Überzeugung, Marketing sei das gleiche wie Werbung, also das schlichte Versenden von Kommunikation. Mittlerweile fordern die Kunden und Konsumenten aber den Dialog zurück, denn das Internet hat ihnen eine Stimme gegeben, die inzwischen oft lauter ist als die der großen Konzerne. Die digitale Mundpropaganda im Internet ist auf dem Vormarsch. Für die Unternehmen gibt es mittelfristig nur einen Weg, damit umzugehen – sie müssen den Dialog neu erlernen. Mittels Blogs, viraler Kommunikation und einem „Open Source“-Ansatz im Marketing kann dies gelingen. Der Vortrag zeigt Wege dafür auf.
Martin Oetting (33) hat in Deutschland, Frankreich und England studiert und anschließend in verschiedenen Werbeagenturen der Grey-Gruppe für Kunden wie Procter & Gamble oder Vattenfall Europe gearbeitet. Vor einigen Jahren hat er virale Kommunikationseffekte und Mundpropaganda zu seinem Hauptbetätigungsfeld gemacht – er schreibt derzeit eine Doktorarbeit über Strategien zur Anregung von Mundpropaganda, mit Unterstützung der Firma Wrigley. Er arbeitet außerdem als wissenschaftlicher Berater des Unternehmens TRND in München, berät zudem die UFA/Bertelsmann und verschiedene Agenturen. Er ist einer der Co-Autoren des Buches „Connected Marketing“ (Elsevier) und bloggt regelmäßig im gleichnamigen Online-Journal.
II. Jesko Arlts Vortrag: Humor in der Werbung
„Kennen Sie den schon?“ – Meine Nackenmuskulatur verspannt sich und die Ohren klappen zu: so beginnt selten ein guter Witz und die Geschichte endet meist mit einem höflichen Lächeln. Dennoch steht dieser Spruch für eine nett gemeinte virale Handlung, die in der virtuellen Welt ihre Entsprechung in Form von Weitersagen- und „Schau Dir das mal an“-Mails findet. Unterhaltung ist Trumpf. Eine Sendung wie „WWW – die witzigsten Werbespots der Welt“ sowie die Vielzahl an viralen Spots und Spielen im Internet zeigen deutlich, dass auch das Marketing die Bedeutung von humorvoller Unterhaltung erkannt hat.
Wenn also Lächeln die kürzeste Verbindung zwischen Menschen ist, wie es der Musikkomödiant Victor Borge sagt, ist Lachen auch die kürzeste Verbindung zwischen Mensch und Marke oder bleibt am Ende nur Schall und Rauch? Der Vortrag bietet eine kurze Einführung in das Wesen von Lächeln, Lachen und Gelächter und stellt anhand aktueller Beispiele die Vor- und Nachteile humorvoller Werbung dar.
Jesko Arlt (39) ist in digitaler Beziehung ein Kind der bayerischen Bürgernetzbewegung. Nach dem Studium der Soziologie arbeitete er (dem Zeitgeist folgend) als Mediengestalter im ländlichen Raum. Von 2000 bis 2005 war er in der technischen Entwicklung, Konzept und Projektleitung bei h2omedia und Kochan&Partner/peppermind beschäftigt. Seit 2006 berät er für SMOKE&MIRRORS Agenturen und Unternehmen in den Bereichen Online- und Aktionsmarketing.
Falls Sie daran Interesse haben, können Sie sich bei Xing/OpenBC über die Teilnahmebedingungen informieren und sich direkt anmelden. Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion.
Klaus Eck
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