Wenn sich die Siemensmitarbeiter in ihren Intranetblogs via Kommentar oder Beitrag kritisch mit der eigenen Unternehmenspolitik auseinandersetzen, findet dieses natürlich sehr viel mehr Resonanz in der Öffentlichkeit, als wenn sich die Kritik nur in Pausengesprächen entzündet. Der kleine Kreis ist durch das Web 2.0 wesentlich größer geworden. Alles, was sich zuvor vielleicht nur langsam medial verbreitet hätte, kann jetzt noch schneller von Journalisten und Bloggern entdeckt und sofort weitergetragen werden. Dass musste schon der Werbeguru Jean-Remy von Matt erleben, nachdem er eine E-Mail an seine Mitarbeiter intern verschickte und dadurch die Blogosphäre mit seiner Bloggerschelte („Klowände“) erreichte.
Wie Jan Erik Meyer in einem Blogkommentar auf Innovativ-in Blog ganz richtig schreibt, sind wir in der Unternehmenskommunikation längst in einem neuen Stadium angekommen: Heute kann sich niemand mehr verstecken oder totstellen: „Da jeder Mitarbeiter in 5 Minuten zum Autor oder Kommentator im Netz werden kann und (!) mit Verlinkungen zum Meinungsmacher in Suchmaschinen aufsteigen kann (statt in Foren im Kreis zu diskutieren), muss sich das “Übel” darauf einstellen, schneller entdeckt und noch schneller weitergetragen zu werden.“
Jder Siemensmitarbeiter ist sofort dazu in der Lage, ein anonymes Blog aufzumachen und kann dann dort ohne weiteres Interna preisgeben und sich als Watchblogger mit Siemens auseinander setzen (Beispiel: GHP-Gruppe). Daran kann ein solcher Blogger auch nicht vom Siemenskonzern gehindert werden, solange der Blogger sich nicht mit seinen Beiträgen direkt angreifbar macht. Es ist ohnehin wesentlich geschickter, die interne Kritik auf der eigenen Unternehmensplattform aufzufangen und zu kanalisieren. Denn dadurch ist immerhin eine unmittelbare Reaktion des Managements möglich. Zudem bietet sich Siemens auf diese Weise die Möglichkeit, auf die Kritik einzugehen, die Diskussion offensiv zu suchen und neue Perspektiven für die Mitarbeiter aufzuzeigen.
Wenn Unternehmen mehr Offenheit wagen, werden sie meiner Meinung nach auch davon profitieren, dass die Mitarbeiter sich ernst genommen fühlen und anschließend motivierter sind. Was wäre die Alternative: Demotivierte Mitarbeiter, die vielleicht nicht bloggen, dafür aber negative Multiplikatoren für Siemens wären.
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Klaus Eck
technorati tags:Siemens, Blogs, CEO, Corporate, PR, Medien, Watchblogs, Kommunikation
Lieber Herr Eck,
zu ihrem Comment: „Jeder Siemensmitarbeiter ist sofort dazu in der Lage, ein anonymes Blog aufzumachen und kann dann dort ohne weiteres Interna preisgeben und sich als Watchblogger mit Siemens auseinander setzen“
folgende Überlegung: Wen interessiert denn ein anyonymes Siemens-Meckerblog irgendwo in den Weiten der Bloggssphäre? Es ist doch gerade interessant, dem Chef in seinem eigenen und dazu noch Unternehmens-Blog – im Unterschied zu externen CEO-Blogs wie z.B. Jonathan Schwartz, der CEO von Sun – die Meinung zu donnern und das in geballter Form! Gerade diese Brisanz macht es für die Mitarbeiter im Grunde erst spannend. Die Brisanz für die Unternehmenskommunikation liegt allerdings in der Copy-Paste-Funktion.
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