Sina Letsch Als Gastautorin im PR-Blogger tätig.

Otto verbindet in Social Media Tradition und Moderne

3 Minuten Lesedauer

Für junge Unternehmen und Start-Ups gehören Maßnahmen im Social Web meist ab Tag eins zum Standardrepertoire. Wenn man so möchte, könnten sie als Digital Natives der freien Marktwirtschaft bezeichnet werden. Für ältere Unternehmen, die ganz nach dem Motto „Das brauchen wir nicht, früher ging es auch ohne Internet“ verfahren, ist der Schritt ins Social Web noch mit großen Unsicherheiten und nicht abwägbaren Risiken verbunden. Doch aus zwei Gründen ist gerade alteingesessenen Unternehmen zur Teilnahme in sozialen Netzwerken zu raten: Zum einen brauchen sie sich nicht wundern, dass die junge Zielgruppe fernbleibt, wenn nicht in deren Umfeld kommuniziert wird. Zum anderen ist der Trend soweit fortgeschritten, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis Social Media Aktivitäten als Voraussetzung für jedes erfolgreiche Unternehmen gelten.

Der Otto Group sind diese Tatsachen schnell bewusst geworden. Das 60-jährige Unternehmen gehört in Sachen Social Media Maßnahmen ganz klar zu den führenden Konzernen auf dem deutschen Markt. Doch dieser Erfolg kommt nicht allein durch die Erkenntnis, dass etwas getan werden muss. Einzig Profile in sozialen Netzwerken und ein Blog reichen nicht, um das Thema als erledigt zu betrachten. Wichtig ist die hundertprozentige Hingabe und ein Bewusstsein dafür, worauf es in Communities ankommt und welche Verhaltensregeln dort gelten. Es darf gesagt werden, dass die Otto Group ist ein lehrbuchhaftes Beispiel dafür ist, wie es im Netz richtig geht. SMN Otto

Mit ihren Social Media Aktivitäten hat die Otto Group im Juni 2009 begonnen. Zunächst ging das Blog „Two for Fashion“ an den Start, fast zeitgleich begann das Unternehmen zu twittern. Im August folgte der Facebook Auftritt. Im Folgenden werden die einzelnen Maßnahmen und deren Erfolgsfaktoren kurz vorgestellt.

Das Corporate Blog

Two for Fashion“ ist ein Corporate Blog, das sich auf einen Kernbereich des Unternehmens konzentriert: Der Modewelt. Im Vordergrund stehen ganz klar Fashion und Style, weniger das Unternehmen selbst. Die Artikel handeln von allem Wissenswerten rund um Mode, geschrieben von zwei Autorinnen, die sich auf dem Gebiet auskennen. Diese schreiben zwar das Blog, gehören aber nicht direkt zum Unternehmen. Das wird auch offen kommuniziert. Eine der beiden Modebloggerinnen lebt gar in New York und berichtet von dort über Trends und Lifestyle.

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Das Blog überzeugt vor allem dadurch, dass es nicht werblich ist und als Lifestyle Magazin betrachtet werden kann. Die Autorinnen sind authentisch in ihrem Spezialgebiet, der Modewelt, und haben sich in der Branche bereits einen Namen gemacht.

Die Twitter-Aktivitäten

Während das Blog eher dazu dient, das Unternehmen als jung und trendbewusst zu positionieren und vor allem Fashionistas anspricht, wird Twitter aktiv im Bereich der Kundenbetreuung eingesetzt. Mit bemerkenswertem Erfolg. Seit der erste Tweet Ende Juni des letzten Jahres versendet wurde, hat das Profil über 11.000 Follower und ist knapp 300 mal gelistet. Das Tool wird eingesetzt, um mit Kunden in den Dialog zu treten. Überfliegt man die Tweets und sieht all die @-Replies, so entsteht der Eindruck, dass auf jede Frage konkret eingegangen wurde. Eine sehr zeitgemäße Antwort auf die gute alte Service-Hotline.

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Die vier Twitterer gehen den Sorgen und Wünschen der Kunden auf den Grund und versuchen bestmöglich zu helfen. Dabei sind sie locker und unverkrampft im Umgang mit der Community und gewinnen so Sympathiepunkte. Werbliche Inhalte werden nur sehr selten verschickt, im Vordergrund steht klar der Kunde.

Der Facebook Auftritt

Das Facebook Profil der Otto Group hat derzeit über 7000 Follower. Auf der Plattform werden Angebote und Neuigkeiten verkündet, Gewinnspiele ausgeschrieben und allgemein über das Unternehmen informiert. Darüber hinaus hat die Community auch hier die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Diese werden zwar beantwortet, aber im Gegensatz zu Twitter ist das nicht die Hauptcharakteristik des Auftritts. Immer wieder tauchen auf der Seite alte Werbespots und Bilder aus der 60-jährigen Geschichte des Unternehmens auf. Ein schöner Weg, um Tradition mit Moderne zu verbinden.

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Otto nutzt gekonnt FBML, eine Sprache, mit der die Tabs des Profils ganz im Sinne des Unternehmens gestaltet werden können. So hat ein Besuch der Seite nicht nur die von Facebook gewohnte Wall zu bieten, sondern bietet auch etwas zum Stöbern.

Videos auf Youtube

Neben der oben genannten Netzwerke ist die Otto Group auch auf Youtube zu finden. Hier werden Retro TV-Spots ebenso gezeigt wie moderne Styling Tipps und Produktinformationen.Picture 5Auch die Integrität soll an dieser Stelle betont werden. Nicht nur das Unternehmen selbst ist im Social Web aktiv, auch der extra Bereich Karriere hat eigene Auftritte auf Facebook und Twitter. Darüber hinaus hat sogar das Fotostudio von Otto ein eigenes Profil auf Facebook. Um all diese Maßnahmen übersichtlich zu präsentieren wurde ein Social Media Newsroom eingerichtet.

Ganz allgemein kann der Erfolg auf die Offenheit und Hingabe zurückgeführt werden, welche die bloggenden, twitternden und auf Facebook tätigen Mitarbeiter an den Tag legen. Transparenz und Kundennähe scheinen die obersten Gebote zu sein, die Personen hinter den Profilen werden vorgestellt und geben dem Unternehmen eine klare Persönlichkeit. Darüber hinaus wird der Kunde respektiert und ernst genommen, der Dialog ist der Mittelpunkt aller Maßnahmen.

Sina Letsch

Sina Letsch Als Gastautorin im PR-Blogger tätig.

4 Replies to “Otto verbindet in Social Media Tradition und Moderne”

  1. Der OTTO Auftritt ist nicht überall der erfolgreichste. Aber durchweg sehr symphatisch umgesetzt und deshalb mit nachhaltig guten Chancen ausgestattet. Das gilt für baur z.B. auf facebook noch nicht, wie ich finde.

  2. OTTO macht einige Sachen sehr, sehr cool in dem Bereich Social Media. Ganz aktuell eine Recruiting-Kampagne:
    http://www.so-schnell-wird-man-chef.de/
    Man kann sich sein eigenes Video machen, indem man Fotos hochlädt und seinen Namen eingibt. Innerhalb von Minuten hat man dann so ein personalisiertes Video.
    Meins sieht so aus:
    http://www.so-schnell-wird-man-chef.de/?show=video&session=d4afd064604c12d4f9ad20a404c24c59
    OTTO hat sogar daran gedacht für Männer eine weibliche Assistentin und für Frauen einen männlichen Assistenten einzubauen 🙂

  3. Was erhofft sich „OTTO“ dadurch bei Facebook, Twitter und Co mit zu spielen ?! gehts nicht mehr ohne….oder ist es ein muss dort zu sein um vorne mitzuspielen…. ?! ICh kann mir nicht vorstellen da durch die Kundschaft zu erhöhen, obwohl es wahrscheinlich ein Vorteil ist dort die Neue Ware vorzustellen….

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