Jochen Hencke Jochen Hencke ist seit Oktober 2015 bei d.Tales. Als COO der Agentur ist er für das operative Geschäft und das Account Management zuständig. Bevor es den gebürtigen Berliner nach München zog, studierte er Journalismus und Unternehmenskommunikation an der FH JOANNEUM in Graz und baute anschließend die Salzburger Privatbrauerei Stiegl zu einer der führenden "Social Media Brauereien" im deutschsprachigen Raum auf. Seine Arbeit bei der Stieglbrauerei führte zu einigen Preisen, unter anderem wurden seine Projekte mehrfach von Facebook als Best Practice ausgezeichnet und er mit dem Titel "Onliner des Jahres" ausgezeichnet.

Snapchat: Kommunikation mit Ablaufdatum

3 Minuten Lesedauer

Snapcode d-Tales

Barack Obama nutzt es, Hillary Clinton, die NFL, aber auch immer mehr deutsche Stars und Sternchen entdecken die App für sich, die in letzter Zeit in vieler Munde ist: Snapchat. Für viele alte Hasen stellt sich die Frage, warum so viel Energie in eine Geschichte gesteckt wird, die ein Ablaufdatum hat. Die Snaps verschwinden nämlich nach einer gewissen Zeit auf nimmer Wiedersehen.

Über 6 Milliarden Video-Views

Vorweg ein paar Zahlen: Snapchat zählt 100 Millionen aktive Nutzer und es werden inzwischen täglich über sechs Milliarden Videos geschaut. Zum Vergleich: Bei Facebook werden acht Milliarden Videos geschaut, allerdings auch bei einer Milliarde aktiven Nutzern. Insgesamt sollen weltweit ungefähr 200 Millionen die App nutzen und pro Sekunde 20.000 Fotos geteilt werden. Wer sich für noch mehr Zahlen interessiert, der kann einfach mal bei Björn Tantau vorbei schauen, er hat einiges an Zahlenmaterial zusammengetragen.

Es ist derzeit eins der jüngsten Netzwerke am Social Media Himmel, nicht nur, was das eigene Alter angeht (erschienen ist die App im Jahr 2011), sondern auch das der eigenen User. Über 50 Prozent der Nutzer sind laut Statista 16 bis 24 Jahre. Die zweitgrößte Altersgruppe bildet mit 32 Prozent die der 25 bis 34jährigen. Die Jugendlichen schätzen das Prinzip von Snapchat, sie fühlen sich dort ungestörter, als auf anderen Netzwerken. Einerseits, weil die eigenen Eltern oder Verwandten noch nicht da sind, andererseits, weil die Nachrichten einfach verschwinden. Ob und wie weit die Bilder und Videos wirklich weg sind und nicht doch irgendwo zwischengespeichert werden, lässt sich schlecht sagen. Ende 2014 gab es zwar das Gerücht, Snapchat wäre gehackt worden und es kursierten einige pikante Bilder im Netz, doch wie sich herausstellte, wurden die Bilder von Servern eines Drittanbieters gestohlen.

Haltbarkeit von maximal 24 Stunden

Doch wie funktioniert Snapchat eigentlich? Es gibt zwei Möglichkeiten, selbst zu kommunizieren. Entweder es wird eine Nachricht an eine (oder mehrere) Einzelpersonen geschickt, also als Messenger genutzt, oder eine so genannte Story veröffentlicht. Diese Story können dann alle sehen, die dem Account folgen – allerdings nur 24 Stunden lang. Sind diese 24 Stunden um, verschwindet das Foto oder Video, egal ob es gesehen wurde oder nicht. Will der Nutzer etwas in seine öffentliche Story posten, muss es direkt mit der App aufgenommen werden, ein Hochladen von Videos oder Fotos vom Handy aus ist nicht möglich, dafür werden Tools von Drittanbietern benötigt. Ob man denen seine Daten anvertraut, muss jeder Nutzer selbst wissen.

Snapchat Übersicht

Doch können die Nutzer nicht nur Content konsumieren, der von ihren Kontakten kommt. Unter „Discover“ finden sich professionelle News-Anbieter, wie zum Beispiel CNN, National Geografic, Vice oder Mashable, die so ihre Inhalte entsprechend aufbereitet an die Zielgruppe bringt. Was so ein Kanal kostet, darüber wird leider geschwiegen. Ganz billig wird er allerdings nicht sein, soll doch ein Tag Werbung in der App bis zu 750.000 Dollar kosten.

Eine weitere Möglichkeit, neue Inhalte zu entdecken, ist der „Live“-Bereich. Hier werden öffentliche Snaps zu bestimmten Events (zum Beispiel Football- oder Fußball-Spiele, aber auch ausgesuchte Orte in der Welt) von Snapchat gesammelt, kuratiert und dann veröffentlicht. So ist es möglich, zum Beispiel ein Football-Match zu verfolgen und neben den Touchdowns (irgendjemand macht immer ein Snap vom Touchdown) auch die Stimmung im Stadion selbst etwas besser „greifen“ zu können.

 

Wer folgen will, muss den Namen kennen

Eine der beliebtesten Fragen: Wie finde ich neue Menschen, denen ich folgen kann? Leider ist das nicht ganz so einfach. Eine richtige Suche innerhalb der App gibt es nicht. Will ich jemandem folgen, muss ich genau wissen, wie er bei Snapchat heißt oder den Snapcode einscannen. Dementsprechend ist es wichtig, seinen eigenen Account möglichst über andere Kanäle, wie Twitter oder Facebook publik zu machen, sofern denn neue Follower gewünscht sind.

Auch bei d.Tales wird Snapchat natürlich genutzt (Sie finden uns dort unter dem Nutzernamen „d.Tales“), um einen kleinen Einblick in das Agenturleben und hinter die Kulissen zu geben. Im folgenden Video sehen Sie, wie wir den internationalen Tag der Jogginghose gefeiert haben.

 

Was halten Sie von Snapchat? Nutzen Sie es schon oder sind Sie noch skeptisch? Schreiben Sie uns einen Kommentar – gerne natürlich auch mit Ihrem Snapcode!

 

Weitere interessante Artikel über Snapchat:

d.Tales bei Snapchat:

  • @d.Tales
  • @klauseck
  • @aklohre
  • @apanathi
  • @inschka
  • @rauriser

 

P.S.: Wie die Jugend, also die bisherige „Kerngruppe“, Snapchat findet, wie sie es nutzt und was sie von Unternehmen dort erwartet, darüber habe ich ein Interview mit einem Teenager geführt.

Jochen Hencke Jochen Hencke ist seit Oktober 2015 bei d.Tales. Als COO der Agentur ist er für das operative Geschäft und das Account Management zuständig. Bevor es den gebürtigen Berliner nach München zog, studierte er Journalismus und Unternehmenskommunikation an der FH JOANNEUM in Graz und baute anschließend die Salzburger Privatbrauerei Stiegl zu einer der führenden "Social Media Brauereien" im deutschsprachigen Raum auf. Seine Arbeit bei der Stieglbrauerei führte zu einigen Preisen, unter anderem wurden seine Projekte mehrfach von Facebook als Best Practice ausgezeichnet und er mit dem Titel "Onliner des Jahres" ausgezeichnet.

5 Replies to “Snapchat: Kommunikation mit Ablaufdatum”

  1. Hi Jochen,
    Gute Zusammenstellung.
    Interessant ist das Verständnis dafür. Mir hat eine 26jährige Volontärin gestanden, dass sie für die App zu alt ist 😉
    Mal schauen, wann sie im Mainstream ankommt.
    VG
    Nico

    1. Hi Nico,

      freut mich, wenn dir die Zusammenstellung gefällt.
      Neue Sachen sollte man gerade im Social Media Bereich immer ausprobieren. Da kann man gar nicht zu alt für sein. 😉 Es wird im deutschsprachigen Raum sicher noch ein bisschen dauern, bis Snapchat bei der breiten Masse ankommt, aber in den USA sieht man schon, dass auch die ältere Nutzergruppe stetig wächst.

      Liebe Grüße

  2. Ich habe seit Dezember auch einen snapchat Account (namida-magazin). Passend zu meinem Blognamen. Da ich aktuell meine Bachelorarbeit zum Thema Online-Marketing im Tourismus schreibe, teste ich gerade die App, lese Beiträge wie diesen und überlege, ob und wie man snapchat für die Tourismusbranche nutzen kann – ist es vielleicht ein neuer Weg der Kommunikation. Wie können Destinationen snapchat einsetzen? Wahrscheinlich wird es eher nicht der Renner, da die Zielgruppen altersmäßig zu stark differenzieren. Obwohl: Einige Reiseblogger nutzen es sehr erfolgreich und snappen live von ihren Reisen. Am schwierigsten finde ich es Leute darauf aufmerksam zu machen, dass man nun auch bei snapchat ist. Außerdem ist die App nicht direkt selbsterklärend. Wenn man aber erst einmal Accounts gefunden hat, die regelmäßig snappen und vorallem kurzweilig sind, macht es süchtig.

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