Sina Letsch Als Gastautorin im PR-Blogger tätig.

Social Media Club München – Politische Denkwege 2.0

1 Minuten Lesedauer

Sind die Deutschen Parteien im Social Web angekommen? Dieser Frage diskutierten wir gestern auf dem Social Media Club München.

Die zweite Veranstaltung des Social Media Club Münchens fand in den Räumen der Ray Sono AG statt. Die rund 70 zur Verfügung stehenden Plätze waren innerhalb eines Tages via XING vergeben. Das Thema von Florian Semles Vortrag wurde durchaus kontrovers diskutiert: "Politische Denkwege 2.0 – Wie das Social Web die politische Landschaft verändern könnte".

Die Bundestagswahl steht kurz vor der Tür, der Countdown läuft – noch zehn Tage sind es bis zur Wahl. Parteien und auch Politiker sind immer häufiger in sozialen Netzwerken wie Facebook, StudiVZ oder MeinVZ zu finden. Und auch der Microblogging-Service Twitter wird fleißig genutzt, z. B. durch die CDU, die SPD oder auch einzelne Politiker wie Franz Müntefering, Bodo Ramelow oder auch Volker Beck.  

Dass politische Diskussionen zunehmend im Netz stattfinden, erläuterte der Politikberater Florian Semle am Beispiel des Kanzler-Duells. "Yes, we gähn!" titelte die BILD, doch im Web war davon nichts zu spüren. Während des Duells bzw. wahlweise TV-Duetts brachen einzelne Websites reihenweise unter dem Ansturm der Onliner zusammen; das Live-Blog von wahl.de war nach etwa zwei Minuten "tot".

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In seinem Vortrag verwies Florian Semle darauf, dass der Wahlkampf der wohl schlechteste politische Aggregatszustand sei, um sich neuen Medien zu öffnen. Vielfach steht die Politik gerade dann unter einem solch großen Konformitätsdruck, dass kein bzw. nur wenig Spielraum für Neues ist – so zumindest die Ansicht der Kommunikatoren alter Schule, die im Zeitalter der Massenkommunikation und des Dauersendens aufgewachsen sind. Im Social Web werden daher vielfach die Marketingmechanismen 1.0 aufs Web 2.0 übertragen – ohne sich anzupassen. So passiert vielfach ein "Ein-Weg-Wahlkampf" ohne Dialog und politischer Teilhabe. Für Florian Semle steht zumindest eines fest: Das Social Web wird die politische Kultur verändern – nicht die Parteien das Internet zu ihren Gunsten.

Bei der anschließenden Diskission wurde intensiv diskuttiert, inwieweit das Social Web das Wahlverhalten, den politischen Diskurs oder die politische Entscheidungsfindung verändern wird. Zum Abschluss ging es zum Get-Together auf die Dachterrasse bei Ray Sono. Wie beim letzten Mal wurde das Catering vom IT-Beratungsunternehmen Cirquent gesponsert. An dieser Stelle daher auch nochmals ein herzliches Dankeschön an die beiden Sponsoren Ray Sono und Cirquent

Natürlich wurde auch während der Veranstaltung live vom Account smcmuc getwittert. Dort und auch unter dem Hashtag #smcmuc findet man u. a. Kernaussagen von Florian Semle, der speziell zu seinem Vortrag einen Blog-Beitrag veröffentlicht hat und auch die Präsentation zum Download bereitstellt.  

Der nächste Social Media Club München wird Mitte November stattfinden. Wir freuen uns auch dann wieder auf zahlreiche Teilnehmer und spannende Diskussionen. Wer dazu eingeladen werden will, sollte schon jetzt Mitglied in unserer Xing-Gruppe werden.

Anika Geisel

Sina Letsch Als Gastautorin im PR-Blogger tätig.

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