Klaus Eck Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Er ist Social-Media-Pionier, Buchautor und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Seit Februar 2020 moderiert er regelmäßig das Corporate Influencer Breakfast und hat mehr als 80 Talks mit Gästen initiiert, in denen diese über ihre Erfahrungen mit Personal Branding, Corporate Influencern und CEO-Kommunikation berichten. Follow on LinkedIn

Studie: Personaler sind gut vorbereitet, Sie auch?

2 Minuten Lesedauer

Bewerbung
Wer sich als (potentieller) Bewerber bislang noch nicht um seine Online-Reputation gekümmert hat, sollte Sie sich spätestens in der jetzigen Wirtschaftskrise doch ein wenig darüber Gedanken machen. Viele Menschen werden in diesem Jahr ihren Job verlieren. Es ist nicht schwer, eine solche Voraussage zu machen, betrachtet man die aktuellen Diskussionen in der Wirtschaft. Deshalb wird den Bewerbern von den meisten Personalern (84 Prozent) empfohlen, auf ihren digitalen Ruf zu achten. Wer zuwenig auf seine Online-Profile in Social Networks und seine Webpräsenz insgesamt achtet, der riskiert eine Jobabsage, das ergab eine vor kurzem durchgeführte Befragung zur Bewerberauswahl unter der Leitung von Professor Wolfgang Jäger von der FH Wiesbaden.
 
Da es weniger Jobangebote in den Unternehmen gibt, schauen diese sich die Bewerber wesentlich genauer an. Es kommt hierbei auch darauf an, welchen persönlichen Eindruck man im Web selbst mit seinen Inhalten hinterlässt. Deshalb lohnt es sich für den Einzelnen, sein äußeres Erscheinungsbild auf Vordermann zu bringen. Allzu viel Aufwand müssen Sie dafür gar nicht einmal betreiben: Denken Sie vor allem an folgende Dinge:

1. Nehmen Sie lieber ein erstklassiges Foto als Profilbild, dass Sie in den Social Networks veröffentlichen. Ansonsten mindern Sie durch schlechte Fotoqualität Ihre Jobchancen. Verzichten Sie lieber auf herkömmliche Passfotos aus dem Automaten und gehen Sie stattdessen zu einem professionellen Fotografen. Die kleine Investition lohnt sich in jedem Falle.

2. Wenn Sie in einem Social Network Ihren Lebenslauf eingeben, sollten Sie darauf achten, dass dieser vollständig ist. Hierbei gelten dieselben Spielregeln wie bei einer klassischen Bewerbung. In der Analyse kam heraus, dass 73 Prozent aller Personalverantwortlichen auf einen lückenlosen Lebenslauf besonders viel Wert legen.

3. Wer Mitglied bei Xing oder Facebook ist, sollte dort auch seine kompletten Kontaktdaten angeben. Viel zu viele verzichten darauf, ihre Telefonnummer oder E-Mail-Adresse anzugeben. Und natürlich sollten Sie zumindest Ihre Business-Netzwerke regelmäßig auf Nachrichten überprüfen, ansonsten wirken Sie ebenfalls unprofessionell. 

4. Jeder dritte Personaler nutzt das Internet, um sich via Xing, StudiVZ oder Personensuchmaschinen wie Yasni über zukünftige Mitarbeiter zu informieren. Hierbei haften Bewerber in gewisser Weise auch für ihre Namensvetter, insofern ist es immer besser, wenn Sie gut gefunden werden. Rechnen Sie als Bewerber deshalb lieber damit, in einem Vorstellungsgespräch auf Ihre Tweets, Blogartikel und Xing-Beiträge angesprochen zu werden.
 
5. Auf seine sonstigen negativen Spuren im Netz sollte jeder achten, … doch in der Pressemitteilung wird anscheinend schon jeder Hinweis als einer zuviel angesehen. So verzichtet der Verfasser von dem Unternehmen Jobware in der Pressemitteilung lieber darauf seinen Namen zu nennen und bezeichnet diese gar als "kompromittierende Spur im Internet": 

"Ganz den eigenen Empfehlungen folgend, hat der Autor dieses Artikels darauf verzichtet, seinen Namen unter diesen zu setzen. Auch seinen Kindern hat der Autor in Folge dieser Umfrage ausdrücklich verboten, ohne Rücksprache mit dem Familienoberhaupt Fotos oder persönliche Daten ins Internet zu stellen. Schließlich will man nicht durch Beiträge der Kinder in SchülerVZ oder StudiVZ kompromittiert werden."

Außerdem wird in der PM die Alternative "Daten-Dschungel oder weiße Weste" aufgemacht, wenn es um die beruflichen Perspektiven geht, die jeder mit "wenigen Klicks im Internet verbauen" könne. Ich sehe hingegen durchaus die Chance, einen dritten Weg zu gehen und gezielt an der eigenen Online-Reputation zu arbeiten, wie ich es auch in meinem Buch "Karrierefalle Internet" aufzeige.

Etwas seltsam wirkt das (fragende) Fazit (?) der Analyse:

"Raus in den Wald, weg mit der Kamera und dem Handy, zurück in die Natur und dann frisch und ohne Einträge im Internet ins Bewerbungsgespräch?" 

Haben Sie lieber den Mut zur eigenen Persönlichkeit und entwickeln Sie ein Kommunikationskonzept, mit dem Sie in einem Vorstellungsgespräch punkten können.

Die Online-Befragung zum Bewerberauswahl-Prozess ist ein Kooperationsprojekt der Jobware Online-Service GmbH und Prof. Dr.
Wolfgang Jäger (Fachhochschule Wiesbaden) gewesen und wurde im November/Dezember 2008 unter „Professionals“ aus den Bereichen Recruiting und
Personalmarketing unterschiedlichster Branchen und Unternehmensgrößen durchgeführt.

>> Bildnachweis: © berwis pixelio.de

Klaus Eck
Klaus Eck Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Er ist Social-Media-Pionier, Buchautor und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Seit Februar 2020 moderiert er regelmäßig das Corporate Influencer Breakfast und hat mehr als 80 Talks mit Gästen initiiert, in denen diese über ihre Erfahrungen mit Personal Branding, Corporate Influencern und CEO-Kommunikation berichten. Follow on LinkedIn

Ein Kommentar zu “Studie: Personaler sind gut vorbereitet, Sie auch?”

  1. Auch Personaler sollten eine gewisse Professionalität haben. Manchmal hat es ja gute Gründe, die Telefonnumer oder E-Mail dort zu hinterlassen – Spam oder schlimmere Arten der Belästigung. Auch ein Bewerber hat ein Recht auf Datenschutz.
    Ich fände es auch nicht nachvollziehbar, wenn Andreas Müller nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen würde, weil ein anderer Andreas Müller irgend was peinliches ins Netz gestellt hat. Das würde mich davon überzeugen, das Personaler auch nur auf ihr Bauchgefühl vertrauen.

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