Klaus Eck Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Er ist Social-Media-Pionier, Buchautor und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Seit Februar 2020 moderiert er regelmäßig das Corporate Influencer Breakfast und hat mehr als 80 Talks mit Gästen initiiert, in denen diese über ihre Erfahrungen mit Personal Branding, Corporate Influencern und CEO-Kommunikation berichten. Follow on LinkedIn

Politik 2.0: Wahlkampfplakate selbst gemacht

1 Minuten Lesedauer

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Brauchen wir in künftigen Wahlkämpfen eigentlich noch Aktivisten, die Plakate kleben und Flugblätter verteilen? Oder wäre es besser, wenn sich die Parteien auf die Online-Kommunikation (Twitter, Facebook, Blogs, Xing etc.) einlassen würden? Darüber ist eine Debatte in Österreich im Gange. Während in Deutschland noch darüber diskutiert wird, wie die Parteipolitiker denn von
Barack Obama im Online-Wahlkampf lernen könne, sind die politischen Akteuere in Österreich anscheinend schon ein wenig weiter.

Angesichts der vorgezogenen Neuwahlen im September 2008 sind
dort alle Parteien unter enormen Zeitdruck und vielleicht auch bereit,
etwas Neues auszuprobieren. Jedenfalls hat der Grüne Christoph Chorherr
in seinem Blog
um Vorschläge für Wahlplakate der Grünen gebeten und
daraufhin in kurzer Zeit zahlreiche konkrete Antworten erhalten.

Im Aufruf des Wieners an seine österreichischen Wähler heißt es: "Ihr könnt hier in den Kommentaren Texte/Slogans posten, könnt mir per Email Grafiken schicken oder diese bei euch im Weblog veröffentlichen (und ich verlinke dann drauf). Ich bin sicher, die Grünwähler haben mindestens so gute Ideen wie wir Grünfunktionäre. Wofür soll diese Partei im Wahlkampf stehen? Wofür wollt ihr sie wählen?"

Die Grünen in Österreich setzen auf das Mitmach-Web und Crowdsourcing. Ich bin gespannt, wie sich der Wahlkampf insgesamt entwickelt und ob die Vorschläge der grünen Community tatsächlich genutzt werden. Zumindest werden sich die Web 2.0-Wahlplakate viral im Internet verbreiten. Somit reichte vielleicht sogar schon die Idee als solches, um ein wenig für öffentliche Aufmerksamkeit zu sorgen und sich gleichsam als technologische Avantgarde zu empfehlen.

>> Zur Politik: G-Punkte
>> Jana Herwig: Walplakat – Vote Failwhale!
>> Lost and Found: Wähler machen Wahlkampf
>> Wissenbelastet: Wahl08: Brauchen die Grünen ein Wahlplakat?
>> Michael Schuster: Grüne Plakate
>> Wahlkampfblogger: Schwarmintelligenz für Österreichs Grüne
>> Weitere Links zur Politik 2.0 auf Friendfeed

Klaus Eck

Klaus Eck Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Er ist Social-Media-Pionier, Buchautor und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Seit Februar 2020 moderiert er regelmäßig das Corporate Influencer Breakfast und hat mehr als 80 Talks mit Gästen initiiert, in denen diese über ihre Erfahrungen mit Personal Branding, Corporate Influencern und CEO-Kommunikation berichten. Follow on LinkedIn

14 Replies to “Politik 2.0: Wahlkampfplakate selbst gemacht”

  1. Problem ist natürlich immer die demokratische Legitimation und aus den kärglichen Xing Nutzerzahlen kommt die sicher nicht…. Obama macht guten Online Wahlkampf aber er verzichtet nicht auf Plakate und Poster ganz im Gegenteil in den USA sind gerade Fragen wie „get out the vote“ und de lokalen Kampagnen noch viel relevanter. Sind nur noch die 100.000 Twitterati als Wähler interessant ?

  2. 100.000 Twitter-User allein zu erreichen, bringt niemanden weiter. Aber über Twitter lassen sich Leute leichter binden und mobilieren. Außerdem ist es so, dass viele von ihnen die Botschaft eines Einzelnen an ihre Kontakte weitertragen. Die Frage ist aber nicht: Plakat oder Twitter bzw. Offline oder Online, sondern wie sich beide Sphären konkludent verbinden lassen.

  3. Björn, die Nutzerzahlen sind aber auch nur deswegen so schlecht, weil deutsche Politiker das Internet nicht ordentlich nutzen. Wenn sie ihren Usern etwas bieten würden und Blogs nicht als Online-Tagebücher verstehen würden, wären User auch animierter.

  4. Da Wahlplakate weder massgeblich zu rationalen Wahlentscheidungen beitragen, noch besonders ressourcenschonend sind und schon gar nicht zur Ästhetik des Stadtbildes beitragen, plädiere ich für deren Verbot und werde zukünftig bevorzugt Politiker/Parteien wählen, die sich für dieses Verbot einsetzen.

  5. Nunja, auch die Wahlkämpfer fragen sich angesichts knapper Kassen natürlich: Wo gibts das meiste fürs kleinste Budget? Da dürfte Twitter sehr schlecht abschneiden…
    Die permanenten Vergleiche mit USA nerven auch etwas. Zu verschieden ist mE das Kommunikationsumfeld. Ich nenne hier nur das öffentlich-rechtliche Mediensystem oder auch die krassen Unterschiede bei der Bevölkerungsdichte. Bedeutet: Die Amis haben gar nicht Wahl der Mittel. Die MÜSSEN ins Netz.
    Hier muss das niemand. Ist einfach (fast) irrelevant. Es sei denn man will bestimmte Zielgruppen erreichen, die aber auch nicht wahlentscheidend sind: technische Intelligenz, Kreative, junge Leute.
    Kurzum: Die Parteizentralen wissen schon, was sie tun und warum was nicht…

  6. „Kurzum: Die Parteizentralen wissen schon, was sie tun und warum was nicht…“
    Sieht man ja an der hohen Wahlbeteiligung von fast 99 Prozent.

  7. Also ich denke, dass es schon etwas gutes hat, dass die Wähler durch das Internet mehr einbezogen werden. Nur hapert es wie gesagt in Deutschland wirklich noch an der Umsetzung des Ganzen. Die großen Parteien haben die Möglichkeiten hier denke ich wirklich noch nicht allzu sehr begriffen.
    [yaabu.com – Bewerte, was du im Internet siehst!]

  8. Ich finde die Idee gut. Es wenigstens mal ein „neuer“ Ansatz. Warum soll man nicht aus das hören, was die Wähler wollen?! Sonst tut es ja eh keiner.

  9. Ich bin der Meinung, dass auch die politischen Entscheidungen ruhig über Online-Medien abgewickelt werden können. D.h. es besteht somit auch eine Entscheidung jedes einzelnen Wählers, wie es in Zukunft aussehen könnte und man kann sich zugleich mehr Überblick über die verschiedensten Meinungen aller Wähler einholen und mehrere, auch event. besserere, Schlüsse daraus ziehen. Nur Plakatgestaltungen alleine werden nicht ausreichen.

  10. Crowdsourcing im Dienste der Politik, Wirtschaft und Liebe

    Es gibt bereits etliche Fallbeispiele von Organisationen, die sich der Intelligenz der Masse in Form von Crowdsourcing zu Nutze gemacht haben. In den meisten Fällen ging es darum Ideen für neue Produkte, Services oder Logos von der Community erfinden…

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