Klaus Eck Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Er ist Social-Media-Pionier, Buchautor und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Seit Februar 2020 moderiert er regelmäßig das Corporate Influencer Breakfast und hat mehr als 80 Talks mit Gästen initiiert, in denen diese über ihre Erfahrungen mit Personal Branding, Corporate Influencern und CEO-Kommunikation berichten. Follow on LinkedIn

10 Voraussetzungen für die erfolgreiche Social-Media-Kommunikation

1 Minuten Lesedauer

Warum zögern eigentlich so viele deutsche Unternehmen mit ihren ersten Schritte ins Web 2.0? Mit Spielerei hat das längst nichts mehr zu tun. Wenn man die Ergebnisse einer Umfrage von ITtoolbox Research von Anfang Juni 2007 betrachtet, gibt es auf die Frage nach dem Unternehmensnutzen von Social Software eine klare Antwort: Zumindest IT-Unternehmen sollten ihre Zeit und Arbeit in der Pflege von Blogs, Social Networking-Plattformen wie Xing und Facebook sowie für Foren investieren. Die befragten IT-Experten gaben in der Studie an, dass sie vor neuen Investionen, Web 2.0-Plattformen wie Blogs, Wikis und Online-Foren (1. Platz) als die vertrauenswürdigsten Informationsquellen einstuften. Hingegen bewerteten sie Hersteller-Websites (2. Platz) und bezahlte Studien von Analysten (3. Platz) schlechter.

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Der IT-Journalist und Blogger Tim Anderson zieht daher folgendes Fazit:

"Was auch immer Sie von Web 2.0, Blogging, Facebook und den anderen Facetten des interaktive Webs halten, sie haben Auswirkungen auf die Geschäfte, und ich bezweifle, dass viele Firmen diese Veränderungen zu schätzen wissen. Ich bin auf viele Unternehmen gestoßen, die bestrebt sind, ihren Webauftritt zu verbessern. Aber allzu oft sind sie zu sehr auf Google fokussiert und darauf, ihren Page Rank zu verbessern. In den meisten Fällen sollten sie Google besser vergessen und sich auf die Interaktion mit den Kunden konzentrieren." (IT im Unternehmen)

Doch natürlich ist ein Web 2.0 Engagement nicht umsonst zu haben. Es fordert von einem Unternehmen eine große Offenheit und die Bereitschaft, sich tatsächlich auf die Bedürfnisse ihrer Kunden einzulassen. Wenn sich niemand oder zu wenige Mitarbeiter eines Unternehmens darum kümmern, scheitert ein Blog oder Forum sehr schnell wieder.

Erfolgreiche Online-Kommunikationsansätze basieren nicht nur bei IT-Firmen darauf, dass

  1. die Online-Besucher immer wieder zur Interaktion aufgerufen werden,
  2. Meinungen zugelassen, aber nicht zensiert werden,
  3. die Community aktiv in der Moderation begleitet wird,
  4. genügend personelle Ressourcen für den Betrieb einer Community aufgebaut werden,
  5. die Wikis, Blogs und Foren von der Unternehmenskommunikation strategisch genutzt werden,
  6. Unternehmen glaubwürdig und offen mit ihren Kunden im Web kommunizieren,
  7. sich ein Unternehmen von der One-Voice-Policy zumindest in Teilbereichen verabschiedet,
  8. Unternehmen auf eigene Corporate Evangelists (Unternehmensbotschafter) setzen,
  9. Unternehmen die Gespräche mit Influencern (Bloggern und anderen Multiplikatoren) suchen und
  10. die Unternehmenskultur zu solchen Ansätzen passt und offen genug ist.

>> via Weblogs und Foren zahlen sich aus – IT im Unternehmen – IT-Strategie
>> ITtoolbox-Studie (21 Seiten PDF)

Klaus Eck

Klaus Eck Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Er ist Social-Media-Pionier, Buchautor und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Seit Februar 2020 moderiert er regelmäßig das Corporate Influencer Breakfast und hat mehr als 80 Talks mit Gästen initiiert, in denen diese über ihre Erfahrungen mit Personal Branding, Corporate Influencern und CEO-Kommunikation berichten. Follow on LinkedIn

7 Replies to “10 Voraussetzungen für die erfolgreiche Social-Media-Kommunikation”

  1. Den Artikel hätten Sie auch mit „10 hohe Hürden für die erfolgreiche Social Media Kommunikation“ überschreiben können…;-)
    Aber im Ernst: Sie haben natürlich recht und fassen die Dinge sehr gut zusammen. Allerdings tun sich viele Unternehmen mit der Offenheit noch schwer und sehen zudem nicht so recht, wie sich der Aufwand (Nr. 4 Ihrer Liste) betriebswirtschaftlich rechnet.

  2. Tourismusmarketing mit Blogs

    Da ich keine Zeit zum Selberschreiben habe, hier meine heutigen Pflichtartikel für TouristikerInnen: 10 Voraussetzungen für die erfolgreiche Social-Media-Kommunikation von PR-Blogger Klaus Eck Marketing bei der Fußball-EM 2008 von Anders-Denker Hannes …

  3. alles gut und schön. was kunden aber gar nicht schätzen – und auch das wird zunehmen – wenn sie merken, dass sie über schleichwerbende blogger manipuliert werden. also punkt 9 unter vorbehalt.

  4. Interessantes Thema. Ich denke, dass in den meisten Fällen eine wirklich offene und demokratische Informationspolitik nicht zur Unternehmenskultur passt und von den Führungskräften aus Angst vor Macht- und Kontrollverlust auch nicht gewollt wird.
    @Karrierebibel: Meinst Du mit schleichwerbende Blogger solche Sachen wie Trigami oder wirklich „unbezahlte“ Berichterstattung. Wäre dann nicht jegliche Pressearbeit „Manipulation“?

  5. „Ich denke, dass in den meisten Fällen eine wirklich offene und demokratische Informationspolitik nicht zur Unternehmenskultur passt und von den Führungskräften aus Angst vor Macht- und Kontrollverlust auch nicht gewollt wird.“
    Erstes ist traurig. Zweites ist dumm. Menschen reden. Mitarbeiter reden. Und wenn sie dies tun, dann doch lieber im Umfeld einer Corporate Social Software, in welcher auf die Belange der einzelnen Mitarbeiter und ihre Kritik eingegangen werden kann.

  6. @ mario_KND. Manchmal sind blogger schon dort … 😉
    Dennoch ist es auch als bloggende Führungskraft schwierig, die handelnden Personen zu überzeugen mitzugehen. Erprobtes loszulassen um auf eine Entwicklung zu setzen, die viele als „Hype“ bezeichnen. Auf unbekannte Zielgruppen-Reichweiten und -Trends zu setzen, statt einfach (vermeintliche) Erfolge zu wiederholen. Ich verstehe das, schließlich sind meine Kollegen alles erfahrene Marketing- und Kommunikationsexperten und daher von dem überzeugt was sie tun. Vor ein paar Monaten habe ich auch noch gelächelt, wenn einer von Tag-Clouds sprach – jetzt liebe ich sie und meide Websites ohne. Weil sie einfach meinen Zeitbedarf neue Informationen zu verarbeiten drastisch verkürzen, genauso wie rss-reader, bookmarks & co. Doch darauf muss man selbst kommen, Neues ausprobieren und Vorteile eigenständig entdecken.

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