Heike Bedrich Als Gastautorin im PR-Blogger tätig.

Mobile Sunday unter der Bettdecke

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„Müssen wir uns das eigentlich alles mit dem Handy antun?“ Diese berechtigte Frage schwirrt mir auch noch einen Tag nach der Konferenz am 17. Juli 2006 in den Ampere Werken in München durch den Kopf. Sie stammt von Bernhard Palme, Jumbuck  (ehemals wap3 Technology), der neben dieser Bermerkung auch noch betonte, dass Europa in Sachen Mobile einfach hinterherhinkt, denn die Wachstumsraten lassen immer noch zu wünschen übrig. Andere Länder sind weiter. Eine Antwort auf das mäßige Wachstum kann sein, dass die Verbindungspreise für mobiles Internet immer noch zu teuer sind.

Amobile1Abhilfe scheint jedoch zu kommen: Fon, ein junges und innovatives Unternehmen aus Madrid macht WLAN auch für Handy User interessant. Der Clou bei Fon ist, dass man mit Hilfe eines Routers sein WLAN-Netz mit anderen teilen kann. Die Community wächst täglich und erreicht bis heute aktuell 70.000 User weltweit. In Deutschland sind es tatsächlich schon 3600 Nutzer, die sich als Linus, Bill und Alien registriert haben und unterschiedliche Fon-Angebote nutzen, so Robert Lang von Fon. Eine tolle und innovative Idee, die von Martin Varsavsky stammt. In seinem Blog machte er im September 2005 diese Idee populär, im November stand die Finanzierung. Mit an Bord sind Skype und Google, Index Ventures und Sequoia Capital. 20 Mill. Dollar Investitionssumme flossen in den Topf von Fon und das findet auch Marc Gazecki von Atlas Venture, dass sei die Mobile Erfolgsgeschichte 2006 schlechthin.

Marc Gazecki war auch diesmal wieder auf der Suche nach seinem Google-Mobile Star, mitgebracht hat er eine gute Übersicht zu diversen Diensten, die alle irgendwie interessant sind (Dodgeball, Shozu etc.) und Anina, ein Model Blog-Star. Zuerst präsentierte Marc Gazecki die Vorteile des Models nur in seiner Präsentation bzgl. Personal Brand Creation, als aber Anina leibhaftig vor uns sprach und so tat, als wüsste sie nicht, wo sie sich befand, waren wir doch alle vor Ehrfurcht erstarrt und diskutierten bis spät in die Abendstunden, ob sie nun von Atlas gesponsert wurde, ob Vic von Gofresh Anina extra einfliegen hat lassen oder ob Anina tatsächlich nur mit Heiko Hebig (Burda) eingeschwebt kam, so kurz vor der ersten Pause.

Naja, was habe ich mitgenommen: Mein Sonntag werde ich zukünftig chattend unter der Bettdecke verbringen. Das sind die Vorteile des Handys, klein und handlich, immer griffbereich und der Sonntag eignet sich laut neuester Datenerhebung am besten zum Chatten. Man hat ja sonst nichts zu tun. Zum Thema Chatten: Das tun die Europäer immer noch am liebsten, neben Gaming und SMS versenden. Aber wo zum Teufel steckt jetzt DER User Generated Content?! Diese Frage konnte mir Robert Wiedemann, von der Vodafone Group ein wenig erklären und Vince Staybl von Gofresh. Beide bieten Dienste an, in denen das Handy die Funktionen des PCs in Sachen Bilder, Musik und Videos annimmt. Bei Vodafone kann man zukünftig seine Inhalte auf dem Heim-PC mit in sein Handy nehmen und dann mit anderen tauschen. Schön. Das funktioniert über Vernetzung, jedoch nur über UMTS-Handys.

Vic von Gofresh scheint einen etwas anderen Weg einzuschlagen: itsmy.com bietet allen Handynutzern alles über eine Plattform an, also wir tragen alles bei uns, um es mit anderen zu teilen. Wir brauchen keinen PC mehr. Wir teilen also zukünftig alles miteinander, untereinander, nebeneinander – wir haben ja alles immer dabei! User Generated Content sei Dank! Wir überlassen dem User tatsächlich die Macht! Und alles umsonst! Danke an Gofresh!

Bei der Abschlussrunde musste ich dann doch etwas schmunzeln. Gefreut hatte ich mich eigentlich auf ein Statement von Russell Buckley, AdBob & Editor of MobHobby.com, leider fiel dieses sehr kurz aus. Er erklärte, dass er an diesem Abend etwas besser Deutsch gelernt hätte, Vic freute sich auf die Drinks an der Bar, Robert wollte gerne mit Vic einen trinken, und Marc wünschte uns allen soviel Erfolg wie Fon.

Und ich? Na, ich verbrachte einen herrlichen Abend duzend auf der ISPO Party in der Muffathalle, mit guten Leuten und Gesprächen. Und mein Fazit: Ich denke noch darüber nach. Aber vielleicht ist wirklich ganz einfach, wie es Bernhard Palme zum Abschluss treffend gesagt hat: „Ich gehe morgen wieder in mein Büro und mache da weiter, wo ich heute aufgehört habe.“ Herzlichen Dank für die Einladung an Daniel Melter, Msquad ( Arbeitskreis Mobile Marketing / FIWM) und an Vince Staybl von Gofresh.

Heike Bedrich, Talisman

Heike Bedrich Als Gastautorin im PR-Blogger tätig.

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